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Das gibt es ja nicht – oder etwa doch?

23. Oktober 2025
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Das gibt es ja nicht – oder etwa doch?

Verteil-Donnerstag vom 23.10.2025!

Wenn man, so wie wir, sein ganzes Herzblut in eine Sache oder in einen Verein legen darf, der genau jene dringend notwendige Arbeit macht und ohne Umwege die Hilfe direkt bei den Menschen ankommt, dann kann man sich wirklich glücklich schätzen, wenn man dann auch immer Menschen und eine Handvoll Firmen an seiner Seite hat, die dich im Verein finanziell oder mit Sachspenden unterstützen, dann ist das fast ein Lottosechser.

Wir machen seit vielen, vielen Jahren Obdachlosenhilfe, kümmern uns täglich um obdach- und wohnungslose Menschen, aber auch um arme Menschen, die sonst nicht wüssten, wovon sie leben könnten, und davon gibt es immer mehr, leider. Die Aussage von Politikern und Teilen der „abgehobenen“ Gesellschaft: „In Österreich fällt keiner durch das soziale Netz“, stimmt schon lange nicht mehr. Viel zu viele Beispiele gibt es dafür, dass bei uns etwas gewaltig schiefläuft.

Warum schreibe ich von einer „abgehobenen“ Gesellschaft? Weil große Teile der Gesellschaft, und hier fast immer gerade jene, die immer wieder auf die Butterseite des Lebens fallen, lautstark über Obdachlose und arme Menschen schimpfen und öffentlich herziehen, völlig ohne Empathie und absolut Charakterlos: „Das G’sindl soll arbeiten gehen und nicht so viel saufen“ ist nur eine dumme Aussage, die immer wieder aufpoppt. Ohne nachzudenken wie und wo denn ein potentieller Arbeitgeber einen arbeitswilligen Obdachlosen anmelden sollte, wenn dieser keinen Hauptwohnsitz hat, bleibt von der Gesellschaft unbeantwortet, aber Hauptsache man grölt irgendwelche stumpfsinnigen Politkommentare nach, die ebenfalls wenig bis keinen Sinn ergeben.

Die 30 bis 40 Obdachlosen die Linz hat, so „erzählte“ Herr Luger (früh. Bürgermeister von Linz) immer wieder, wollen auf der Straße leben und nehmen keine Hilfe an. Ja, genau, und woher kommen die anderen hunderten Obdach- und Wohnungslosen, die teilweise in die Einrichtungen essen gehen oder dort die Wäsche waschen oder eben nur frühstücken? Die Politiker in Linz und Oberösterreich, egal welcher Couleur, haben eben kein Verständnis dafür, wenn jemand im Leben scheitert. Immer die gleichen stupiden und teilweise menschenverachtenden Behauptungen aus der O.Ö. Landesregierung oder aus dem Linzer Stadtrat/Gemeinderat, werden durch die langjährige Veröffentlichung nicht wahrer deshalb. Das Narrativ der Politbonzen ist ein berechenbares, aber ein stetig unwahres.

Wir sind jeden Tag draußen bei unseren Schützlingen, in der 1. Reihe, und sehen und hören fast täglich was los ist an der Armuts- bzw. Obdachlosenfront. Nicht nur dass man alle Obdachlosen mit Fertigstellung des neuen Busterminals von dort verjagt hat, ohne eine Alternative anzudenken oder zur Verfügung zu stellen, nein, Ordnungsdienst und Teile der Linzer Polizei sprechen regelmäßig mit Geldstrafen versehene Platzverbote aus, aber niemand sagt seit Jahren, wo diese Menschen bleiben dürfen. MENSCHENVERACHTEND, ist das!

Eigentlich geht das Grundmandat vom Bürger aus und nicht vom Politiker, der Bürger wählt und schenkt Parteien bzw. Politikern Vertrauen, doch unsere Politiker in Österreich haben den Draht zum Bürger schon lange verloren und sinken deshalb auch in der Gunst der Wähler drastisch, und stellen es immer wieder so dar, dass der Bürger alle Gesetze, die so beschlossen werden, zu „fressen“ hat. NEIN, hat er eben nicht, liebe Leute, wenn permanent Politik gemacht wird gegen die Menschen und gegen jeden Verstand, haben die Politbonzen jede Legitimität und jedes Vertrauen verloren und sollten schnellstens mit dem nassen Fetzen in den Keller gejagt werden. Sorry für die harten Worte, aber die Politik hat im Sinne der Menschen zu entscheiden und nicht im Sinne großer Firmen oder aus einer „Freunderlwirtschaft“ heraus.

Diesen Donnerstag alleine kamen 5 Mails an, und zwei davon möchte ich euch lesen lassen, weil es ja solche Fälle ja gar nicht gibt, laut einiger boshafter Entscheidungsträger.

Kopie des ersten Mails ohne persönliche Daten:

„Sehr geehrter Hr. Walter Kreische,

ich habe die Info bekommen, dass ich mich in meiner Ausnahme/Notsituation an Sie wenden soll.

Mein Name ist D* H*, Mutter von 2 wundervollen Söhnen (13 und 14 Jahre alt).

Bin alleinerziehend, doch meine Söhne sind zurzeit nicht bei mir wohnhaft, beide in einer WG/Einrichtung, mein jüngerer Sohn M. (13 Jahre), erst seit kurzem, ca. 2 Wochen. Aufgrund Mobbings in der Schule, war kein Schulalltag/Schulbesuch mehr möglich, dies wird mir zur Last gelegt obwohl ich diesbezüglich immer wieder um Hilfe beim Jugendamt usw. gebeten habe. 

Der Kindesvater verbüßte mehrere Haftstrafen, da er aggressiv und gefährlich ist, auch häusliche Gewalt habe ich leider erfahren müssen. Meine Söhne haben absolut keine Bindung zum Kindesvater und möchten auch keinen Kontakt zu ihm.

Seit kurzem musste ich von der Mutter-Kind Einrichtung (wo ich mit meinem Sohn war), wieder ausziehen, da er in die WG gebracht wurde und ich, von der Mutter Kind Einrichtung zum Glück eine kleine Übergangs Wohnung in Traun bekommen. habe, sonst wäre ich obdachlos.

Ich brauche dringend Unterstützung, ob finanziell oder Möbel, es fehlt an allem!!

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich melden, ich weiß nicht mehr weiter und kenne hier niemanden!!

D* H* 

Traun“

Kopie des zweiten Mails ohne persönliche Daten:

„Sehr geehrter Herr Kreische,

ich wende mich heute in großer Sorge und Verzweiflung an Sie. Ich befinde mich derzeit in einer sehr schwierigen Lebenssituation und weiß nicht mehr weiter.

Ich bin alleinerziehend und habe drei Kinder, die ich so gut es geht versorge. Leider hat sich unsere finanzielle Lage in den letzten Wochen dramatisch verschlechtert - ich habe kaum mehr Geld für Lebensmittel, und auch die nächste Miete kann ich nicht mehr vollständig bezahlen. Der Strom wurde uns schon abgedreht. Wenn ich keine Hilfe bekomme, droht uns der Verlust der Wohnung, und ich habe große Angst, dann mit meinen Kindern auf der Straße zu stehen.

Ich habe schon vieles versucht, aber momentan fehlt mir einfach jede Möglichkeit, die notwendigsten Dinge für uns zu sichern. Deshalb möchte ich Sie ganz herzlich bitten, ob Sie oder die Obdachlosenhilfsaktion uns vielleicht kurzfristig mit Lebensmitteln unterstützen können - und ob eventuell auch eine kleine finanzielle Hilfe für die Miete möglich wäre, damit wir unsere Unterkunft behalten können.

Mir fällt es nicht leicht, um Hilfe zu bitten, aber im Moment sehe ich keinen anderen Ausweg. Jede Unterstützung, auch in Form von Lebensmitteln oder Gutscheinen, würde uns sehr helfen und mir etwas Hoffnung geben, diese schwere Zeit zu überstehen.

Ich danke Ihnen schon jetzt von Herzen für Ihr Verständnis, Ihre Zeit und alles, was Sie und Ihr Verein für Menschen in Not tun.

Mit herzlichen Grüßen

M.S.“

2 Beispiele. 2 Hilferufe, von etwa 20 pro Woche. Wir können gerne mit Lebensmittel helfen, aber wir können keine Mieten oder Rückständen aus Betriebskosten aus den Spendengeldern bezahlen, das kann ich leider nicht tun, außerdem, wo würden wir helfen und wo endet unsere Hilfe? Wir können nicht allen helfen, das ist finanziell gar nicht möglich. Aber Ihr sollt sehen, welche Hilferufe uns jeden Tag erreichen. Schlimm, echt schlimm, hier absagen zu müssen.

Ab sofort haben wir wieder jede Woche unseren Verteil-Donnerstag in Linz, so wir genug helfende Hände haben. In meinem Posting habe ich ja erklärt, dass wir jede Woche mindestens 6 Helfer: innen sein müssen, weil wir sonst die Ausgabe nicht bewältigen können. Mein Aufruf, dass wir dringend aktive Mitglieder brauchen, trägt langsam Früchte, es haben sich 7 Menschen gemeldet, die eventuell bei uns mitmachen wollen. Bleibt gespannt, ich bin es auch.

Am Donnerstagfrüh, um 8.30 Uhr früh kam diesmal ein Redakteur der Tips (Linz-Land), er hat meinen öffentlichen Aufruf gelesen und möchte uns mit ganz viel Reichweite seiner Zeitung, helfen. Ich erzählte ihm davon, was wir machen, wie wir es machen und wo bzw. in welchem Umfang wir es machen. Er kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, als ich ihm Daten und Fakten erzählte. Er machte auch noch ein paar Fotos für seinen Artikel und versprach mir, es zu veröffentlichen.

1 Stunde später ruft eine unbekannte Nummer an, es ist Herr E., der früher O.Ö. Gebietsleiter bei einem großen Handelsunternehmen war und jetzt bei einem anderen großen deutschen Handelsriesen verantwortlich ist in Oberösterreich. Vor etwa 11 Jahren lernte ich ihn kennen und wir bekamen damals viele Hygieneartikel von ihm, in all den Jahren hörte ich nichts von ihm und am Donnerstag, rief er mich wieder an und erzählte mir, dass er Vater wurde und eine gute Freundin ins Frauenhaus flüchten musste, und da erinnerte er sich wieder an mich, weil er wusste, dass wir auch die O.Ö. Frauenhäuser mit Spenden versorgen. Zitat: „Sie Herr Kreische, sind der einzige dem ich helfe, weil ich weiß, dass die Spenden durch Sie auch wirklich dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Wir haben viele Dinge gespendet und wir mussten zusehen, wie teilweise unsere Spenden total zweckentfremdet wurden, wie sich teilweise Menschen, die im sozialen Bereich hauptberuflich arbeiten, sich an unseren Spenden bereicherten, deshalb bekommen ausschließlich Sie noch Hilfe von mir/uns. „Melden Sie sich, wenn Sie Zeit haben, und Sie dürfen sich in einigen unserer Märkte jeweils um € 500,- Hygieneartikel abholen. Sie selbst sagen, was sie dafür nehmen wollen.“ Wow, das sitzt, ich bin sprachlos, und Verena sitzt neben mit im Transporter und hat das ganze Telefonat mitgehört. Großartig, gerade in einer Zeit, wo wir fast keine Spenden mehr bekommen, weil die Menschen die enormen Teuerungen selbst nicht mehr kompensieren können.

Verena und ich fahren ins ASZ und müssen unsere Kartons dort entsorgen, da wir in der Fa. TAB nichts mehr entsorgen dürfen. Bei dieser Gelegenheit habe ich auch gleich im ASZ angefragt, ob wir bei großem und kaputtem Kleideraufkommen die Sachen hier entsorgen dürfen? Ein Telefonat mit der Chefin der Abfallwirtschaft und wir dürfen hier kostenlos unsere kaputte Kleidung, die uns gespendet wird, entsorgen. Nur eine Zahl für Euch, wir müssen etwa 90% der gesamten Kleidung entsorgen, weil sie entweder muffelt von einem feuchten Keller, oder schimmelig ist, dreckig oder mit Lack/Farbe verschmutzt ist oder schlicht zerrissen oder mit kaputtem Reißverschluss ist. Wir können diese Kleidung nicht weitergeben, es wäre respektlos und alles andere als wertschätzend, und wir geben ausschließlich Kleidung weiter, die wir auch selbst tragen würden.

Hilde, Anni, Gerhard, Verena und Rena arbeiten sich an unserer üblichen Donnerstag-Routine ab, wo wir alle Lebensmittel auf Genießbarkeit durchschauen, diese portionieren und neu verpacken. Einiges noch zusätzlich einpacken und einladen.

Der Wettergott meint es heute nicht so gut mit uns, es regnet stark und der angekündigte Wind/Sturm legt gerade los. Einiges an Waren die wir in den letzten Tagen bekamen, müssen noch eingelagert werden, bevor wir uns zum Mittagstisch setzen und gemeinsam zu Mittag essen. Anni hat panierten Käseleberkäse mit Salzkartoffel und Salat zubereitet, einfach köstlich.

Wir haben heute viele vollgestopfte Lebensmittelboxen mit, die wir vor unserer Ausgabe um 16 Uhr, noch in die Regale in unserem Büro in Linz, wo wir den Verteil-Donnerstag abhalten, einräumen müssen.

Wir brechen um 13.50 Uhr Richtung Linz auf, es regnet und die Wolkenlage verspricht uns heute Regen, Regen, Regen. In Linz angekommen, laden wir zuerst alles aus dem Bus, den wir dann gleich umstellen, wie wir ihn später brauchen. In der Zwischenzeit ist Michaela gekommen, sie hat meinen Aufruf gelesen und möchte unser Team verstärken. In kurzen Worten begrüße ich sie und heiße sie herzlich willkommen, in unserem Verein. Wir bringen gemeinsam die Boxen ins Büro, wo sie in die Regale gestapelt werden. Auch unsere Conny ist heute mit dabei, sie hat Regina mitgenommen, eine Freundin, die sich unseren Verteil-Donnerstag anschauen möchte und uns künftig auch unterstützt, wenn wir Helfer: innen brauchen. Auch Sonja kam heute um sich unsere Arbeit aus der Nähe anzuschauen.

Leider ist unser Max heute nicht dabei, da er verletzt und somit im Krankenstand ist. Gute Besserung an dieser Stelle lieber Max. Um 15.45 Uhr hole ich mein ganzes Team zusammen und sag ihnen, dass ich mich auf diesen Verteil-Donnerstag freue und den Neuen, Michaela, Sonja und Regina erkläre ich, auf was es ankommt, dass z.B. sich niemand selbst bedienen darf, niemand hat in die Kisten zu greifen, und wieviel alle wovon bekommen.

16 Uhr, wir legen los! Unser Tony ist der Erste in der Warteschlange, er ist wie immer zufrieden mit ein paar Lebensmitteln und einer Gas-Kartusche, um sich Wasser heiß machen zu können für einen Tee. Da es nachts schon ziemlich kalt ist, braucht Tony eine Thermo-Unterwäsche, dringend, doch Anni, die unsere Kleidung ausgibt, hat noch keine mit dabei. So verspreche ich Tony, Morgen, Freitagabend, bei ihm im DüK vorbeizukommen und ihm die Thermo-Unterwäsche zu bringen.

In der Warteschlange stehen etwa 70 Menschen, und es ist etwas unruhig, wir haben 2 Pavillons aufgestellt, damit unsere Schützlinge nicht im Regen stehen müssen aber einige drängen von hinten und andere stänkern, weshalb ich auch Mal Tacheles rede mit ihnen.

M., die jede Woche aus Eferding zu uns kommt und sich hier Lebensmittel holt, ist die Nächste. Zitat: „Walter, ich hätte gerne einen Einkaufstrolles mit 3 Rädern, damit ich damit die Stufen hinauffahren kann, S. bekam auch einen“. Liebe M., du hast vor 1 Monat einen neuen Trolley bekommen, und jetzt bist du damit unzufrieden und willst einen anderen? NEIN, ist meine Antwort, S. ist schwer körperlich eingeschränkt, und braucht diesen 3-Rädrigen Trolley. M, Zitat: „Ich bin auch körperlich eingeschränkt und brauche auch so einen“. Schon alleine der fordernde und absolut unfreundliche Ton von M. gefällt mir gar nicht: „Ich überleg es mir“ sagte ich noch zu ihr, worauf sie lautstark zu lachen begann und irgendwas in meine Richtung murmelte. Ich lasse mich von niemandem auslachen, und genau so kam mir ihr Lachen aber vor und so interpretierten es auch alle, die diese Situation direkt mitbekommen haben. M. wird auch andere Probleme mit mir bekommen, da sie den Einkommensnachweis von ihrem Mann immer noch nicht vorlegte, und in einem 2 Personenhaushalt werden die Einkommen zusammengezählt, und wenn dann unsere Einkommensgrenze überschritten ist, ziehen wir auch Konsequenzen. Gleiches Recht für alle, niemand wird bevorzugt und niemand wird benachteiligt, NIEMAND! Jedenfalls versuchte es M. anschließend, hinter meinem Rücken auch noch bei Doris und Anni, Zitat: „Geh Anni, gib mir bitte den 3-Rädrigen Trolley, Walter bekommt das eh nicht mit“. Wer so hinter meinem Rücken mein Team zu Illoyalität aufruft, bekommt mit mir ein massives Problem. Diese Art lasse ich mir nicht gefallen, von niemandem.

In der Warteschlange stehen viele neue Gesichter, insgesamt werden wir heute 17 (!!!) Neuanmeldungen haben, Wahnsinn! Am Ende des Tages werden es heute 127 Menschen sein, die sich bei uns Lebensmittel und Hygieneartikel holen. 127 Schicksale, die nicht weiterwüssten, gäbe es uns nicht. Ist das nicht eine traurige Bilanz für einen so reichen Staat wie Österreich?

Ein junger, leicht angetrunkener neuer Mann, der sich vordrängt, wird lautstark ungemütlich, Claudia und ich fordern Ruhe und Disziplin ein, er jedoch macht weiter wie bisher. Ich gehe zu ihm und mach ihm klar, dass diese Art hier nicht erwünscht ist. Gleich nebenan streiten zwei andere über des Kaisers Bart, es ist heute nicht angenehm, hier die Anmeldung zu machen. Normal macht unser Max das, aber leider fehlt er uns sehr heute. Mein Ton gegenüber manchen Wartenden wird ungemütlicher, manche fordern von mir Kleidung, obwohl kein gültiger Einkommensnachweis erbracht wurde, und solange dieser fehlt, gibt es für ALLE nur Lebensmittel. Da fallen dann auch noch freche Wörter, ich mache denjenigen klar, was bei einer Wiederholung die Konsequenz ist, nämlich 3 Monate Nachdenkzeit, ob das die richtige Umgangssprache mit uns ist, Frechheiten kann er sich sparen.

Ich gehe zwischendurch durch die Reihen und ins Büro, frage die Neuen ob eh alles OK ist und niemand überfordert ist. Es herrscht eine gute Stimmung im Team, aber alle spüren auch die große Unruhe, die von manchen unserer Schützlinge kommen. Paul gibt heute unser Kühl- und Gefriergut aus, Anni die Kleidung, Sonja und Gerhard das Gebäck und Kuchen, und Conny, Regina, Brigitte und Michaela sind im Büro drinnen, und ich sitze beim PC und mache die Anmeldung mit Claudia.

Die Zeit vergeht im Flug, es stehen nur noch 5-6 Personen vor mir und die Uhr zeigt schon 17.50 Uhr, da erkenne ich unseren Christoph, der etwa vor 2 Jahren abhandengekommen ist. Ich freute mich sehr, weil ich nicht wusste, ob er noch lebt oder nicht. Wir kommen ein bisschen zum reden und er erzählte mir, und als die Rede von seinem Papa war, musste Christoph zu weinen beginnen, sein Papa ist letztes Jahr gestorben und er wusste nichts davon, er hat das erst vor wenigen Tagen erfahren. Christoph ist erst 37 Jahre alt, hat aber eine 10-jährige „Obdachlosenkarriere“ hinter sich. Manche Menschen werden wirklich vom Schicksal durchs Leben geprügelt, bis er aufgibt.

18 Uhr, wir räumen die Tische und Pavillons zusammen und klappen diese zusammen, schütteln die Dächer vom Regenwasser aus und packen alles ins Büro bzw. in den Transporter. Christian, der noch dazukam, hilft uns tatkräftig alles einzuladen und in Ansfelden wieder auszuladen und einzulagern.

Es war ein mehr als durchwachsener Verteil-Donnerstag, mit vielen Diskussionen und mit noch mehr Neiddebatten: „Mah, ich möchte auch sowas bitte“. Ich werde mich künftig diesen Neiddebatten nicht mehr stellen und ich werde mich auch nicht mehr rechtfertigen, warum ich was auf diese Weise entscheide, wie ich es dann tue.

Der Weg nach Ansfelden geht zügig und wir helfen dort nochmal zusammen, alles ausräumen und ins Lager bringen, die Sparkisten einladen, da ich Freitagfrüh nach Marchtrenk fahren muss. Wir setzen uns nach getaner Arbeit im Lager noch zusammen und quatschen über den heutigen Tag und über Meinungen bzw. über Aussagen. Dieses Resümee ist für uns als Team immens wichtig, zu zeigen, dass wir alle füreinander da sind, wenn es etwas zu besprechen oder einzuordnen gibt.

Ich aber sitze nun seit 7 Uhr früh, neuer Winterzeit, hier und schreibe an diesem Posting, aus dem Lautsprecher kommt g‘rade Musik von Gilbert - Ich bin frei, ich liebe diesen Titel, er vermittelt mir ein tolles Gefühl. Euch danke ich für die Aufmerksamkeit und für Eure Loyalität, wünsche Euch noch einen erholsamen Sonntag und schicke Euch Gottes Segen. <3 😊

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