Rückblick & Vorschau
Rückblick mit Vorschau - 2019/2020
Die Wintersaison 2020/2021 steht bevor, und ich möchte hier zumindest rhetorisch die Wintersaison 2019/2020 abschließen. Die vergangene Saison, wir zählen die Saisonen von Oktober 2019 bis Oktober 2020, war durchwachsen, zeitintensiv, anstrengend und durch Covid19 bekamen wir Facetten der Armut, der Obdach- und Wohnungslosigkeit zu Gesicht, die man ins letzte Jahrhundert glaubte. NEIN, es gibt viele, viele Menschen, die sich aus den verschiedensten Gründen keinen Wohnraum leisten können und denen, die sich gerade noch mit der Rente eine Wohnung leisten können, wurde zuhauf Strom, Wasser und Telefon abgedreht, weil viele Menschen zahlungsunfähig wurden. Viele Pensionisten arbeiteten geringfügig nebenbei zu Ihrer Pension, wurden wegen Corona gekündigt und bekommen aber wegen der Geringfügigkeit keine Gelder von AMS…PVA…Sozialamt, hängen mehr oder weniger in der Luft. Viele mir privat bekannten Menschen sind verstört, weil sie ihre Armut nicht öffentlich zeigen wollen. Deshalb gehen viele nicht zu den Ämtern, in Einrichtungen oder zu Essensverteilstellen.Wir als Obdachlosenhilfsaktion.at sind immer sehr stark darauf bedacht, dass wir wertschätzend und auf Augenhöhe mit unseren Schützlingen umgehen, aber die Angst vor Öffentlichkeit können auch wir den Menschen nicht nehmen. Wir versprachen unseren treuen Spendern/innen und Gönnern/innen absolut transparent und sichtbar zu dokumentieren, wer die Spenden bekommt und welche Einrichtungen wir unterstützen. Natürlich verpixeln wir auf Wunsch die Gesichter der Menschen, aber bei unserer Donnerstagsverteilung kam in den letzten 2 Jahren kein derartiger Wunsch auf. Nun, wie können wir diesen armen Menschen trotzdem helfen? Nur indem uns ein Tipp gegeben wird, wo wir helfen können/dürfen, denn alleine finden wir diese Menschen nicht. Wir stehen auch mit Pfarrern und ehrwürdigen Schwestern in Verbindung, die uns auch ab und zu Adressen geben, wo wir dann Lebensmittel hinbringen. Unsichtbar, das wir auch hier in Facebook nicht dokumentieren. Die meisten dieser Menschen schämen sich, arm zu sein. Muss das wirklich 2020 in Österreich noch sein? NEIN!
Unser Vereinsjahr war geprägt von außergewöhnlichen Umständen. Wir brachten letztes Jahr Spenden in 5 private Salzburger Obdachlosen-Einrichtungen, in 2 Wiener Einrichtungen und in fast alle Obdachloseneinrichtungen in Oberösterreich und in alle Frauenhäuser.
Hier ein paar Daten zu unserem Vereinsjahr:
Abgeleistete ehrenamtliche Stunden gesamt: 12.093Gefahrene Kilometer mit unserem Transporter: 26.712km
Bewegte und verteilte Spenden im Wert von ca. € 561.000,-
Schützlinge, die uns an den Donnerstagen besuchten: 4299 Personen
Wir gaben etwa 974 Kleidungsstücke aus, 310 Hosen, 487 Winterjacken und 144 Regen- und Übergangsjacken, 167 Paar Schuhe/Stiefel, etwa 2 Tonnen Gemüse und Obst sowie etwa 1500kg Brot und Gebäck, etwa 4000 Portionen Wurst, etwa 1500 Portionen Frischware, etwa 2500l Getränke/Limonaden/Wasser. Für den alten Transporter waren Reparaturen in der Höhe von etwa € 6000,- dringend nötig, kauften für einen reibungslosen Lagerbetrieb einige Behälter…Regale…Bedarfsartikel um etwa € 1000,- ein. Und unsere größte Anschaffung: unser neuer Transporter, den wir aufgrund der horrenden Reparaturkosten des alten Transporters kauften und wo hier noch der Großteil refinanziert werden muss. Bitte hier liebe Spender/innen, wäre es großartig, wenn Ihr den einen oder anderen Baustein spenden würdet. Vergelt’s Gott. Für einen „kleinen“ Verein wie den Unserem, eine ganz „schöne“ Statistik.
Wir sind auch in der neuen Wintersaison 2020/2021 wieder bemüht, keinen Menschen hungernd oder frierend sich selbst zu überlassen. Wir werden auch heuer wieder nächtliche Touren mit heißem Tee und Brötchen fahren und diese an unsere Schützlinge austeilen, genauso wie warme Kleidung, Winter-Schlafsäcke und Isomatten, warme Schuhe. Letztes Jahr waren es 34 nächtliche Ausfahrten nach Linz (immer so um Mitternacht) aufgrund von Anrufen der ÖBB Security, Polizei oder besorgten Passanten. Liebe Wegbegleiter, das alles machen wir ja neben unserem Hauptaugenmerk, unserer Donnerstagsverteilung und der Auslieferung an die Obdachloseneinrichtungen und Frauenhäuser. Hier sind leider nicht mehr sehr viele personelle Ressourcen vorhanden, das alles auch in vollem Umfang zu bewerkstelligen und lückenlos auf alle Menschen ein zusätzliches Auge zu haben.
Ich selbst hatte von Oktober 2019 bis Oktober 2020 ganze 7 (!) freie Tage und muss zusehen, kein Opfer meiner selbst zu werden. Langsam geht mir die Luft aus, langsam komme ich an meine Grenzen, mein Körper zeigt es mir jeden Tag, dass er Ruhe bräuchte. Allein mein Gewissen würde mich zerstören, wenn ich zu Hause wäre und ich wüsste, da draußen wären Menschen, die wegen mir jetzt hungern/frieren/nicht weiter wissen. Das wäre für mich der Supergau! Aber auch zu wissen, dass wir nicht die Welt retten können, sondern lediglich räumlich in O.Ö., Sbg. und Wien helfen „können“, war für mich schlechthin DAS Einsehen, dem ich mich künftig stellen muss. Ich wollte allen armen/obdachlosen Menschen helfen. Dass dies nicht geht und auch nicht funktionieren kann, das musste ich mir 2019 schmerzhaft eingestehen. Leider haben einige aktive Helfer/innen uns in dieser Zeit auch verlassen. Aus verschiedensten (persönlichen) Gründen sagten einige unserem Verein Adieu.
Für unsere Arbeit ist es immens wichtig, sich selbst einzugestehen den Situationen robust gegenüberzustehen, den Menschen wertschätzend und den dahinterliegenden Schicksalen nicht mit Tränen zu begegnen, sondern mit aktiver Hilfe. DAS ist unser aller Anliegen im Verein. Ich sage hier ein lautes DANKE und VERGELT’S GOTT an all unsere ehemaligen Helfern/innen, danke auch für die gemeinsame Zeit und die dazugehörenden Erfahrungen. Jede/n Einzelne/n (im wahrsten Sinne des Wortes) Helfer/innen haben großen Anteil daran, dass unsere Aktion in der Vergangenheit funktionierte. Hier wäre mein dringlichstes Anliegen, wenn jemand Freizeit zu vergeben hätte, kommt in unser Team und helft HELFEN! BITTE! Es wäre großartig, wenn wir wieder verlässliche Helfer/innen ins Team bekommen würden.
Wer Lust und Laune hat, mitzumachen, einfach anrufen unter 0650/5334256 oder einfach am Samstag bei der Spendenannahme zwischen 9.00 und 12.00 Uhr im Lager Ansfelden vorbeischauen. Ein riesengroßes Anliegen ging am 23.9.2020 in Erfüllung, wir sind Spendenbegünstigt unter der Registrierungsnummer SO-16863. Liebe Wegbegleiter, lasst uns auch 2020/2021 GEMEINSAM HELFEN! BITTE!
Wir alleine könnten nicht helfen, nicht ohne EURE Unterstützung! Wir wären niemals im Stande, so vielen armen Menschen auf diese, unsere Art sofort und unbürokratisch zu helfen. Ich möchte DANKE sagen an all unsere Spender/innen, verneige mich demütig vor Eurer hilfreichen, menschlichen Geste zu HELFEN! Ein ganz großes DANKE möchte ich auch meinem TEAM sagen, und auch vor EUCH möchte ich mich tief verneigen, für all das was IHR geleistet habt, was ihr einsetzt, was ihr bereit seid zu geben. Herzlichen DANK für diese vergangene Saison. Bitte bleibt uns gewogen und treu, damit wir auch diesen Winter effektiv und schnell helfen können.
Eine tiefe Verneigung vor EUCH allen. Schön, dass es EUCH gibt.
Bitte unterstütze uns!
Wichtig!
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*Aktion*
(Hier werden Lebensmittel und Hygieneartikel gekauft)
*Fuhrpark*
(Hier werden alle Kosten rund um unseren Transporter und unserem Anhänger abgedeckt)
*Lager*
(Hier werden alle Kosten für Lagermiete, Strom im Lager, Regale u.v.a. abgedeckt)