Das könnte uns alle treffen!
Das könnte uns alle treffen!
Verteil-Donnerstag vom 13.11.2025!
Es geht schneller, als man es erstens glaubt, und zweitens als man es dann wirklich wahrhaben möchte. Ich erzähle es in all meinen Vorträgen und Präsentationen über Armut und Obdachlosigkeit, in Firmen, Schulen, Vereinen, wie schnell es tatsächlich gehen kann, dass man den Boden unter den Füßen verliert. Biegt man irgendwo an einer Lebensampel falsch ab, und bricht dann hinter dir dein „soziales Netz“, sprich Familie und Freunde, die dich im Normalfall auffangen würden, weg, bist du im freien Fall, den Du selbst gar nicht mehr stoppen kannst. Ohne fremde Hilfe kommst du aus dieser Negativ-Spirale nicht mehr heraus. Das ist bittere Tatsache, liebe Leute.
Und bist du einmal als Wohnungslos- oder Obdachlos beim Magistrat registriert, greifen sämtliche Systemsperren. Du bist ausgeschlossen aus den „Angeboten“ aller Wohnungsgenossenschaften, du begegnest täglich einer penetranten Willkür auf den Ämtern und die Sachbearbeiter glauben auch tatsächlich, dass sie das Recht haben, jemandem auf dieser boshaften Ebene begegnen zu müssen. Neben dem fehlenden Hauptwohnsitz, der die die Tür zu einer Arbeit bzw. den Weg zum Pensionsantrag öffnen würde, fehlen vielleicht auch alle notwendigen Dokumente, weil diese von Polizei oder Ordnungsdienst einfach weggeworfen wurden.
Die Liste der abgrundtiefen Bosheiten mancher Menschen ist um ein vielfaches länger, als die Liste jener Menschen und ihren Taten, die Gutes gegenüber armen und obdachlosen Menschen vollbrachten. Die Menschen sind erfinderisch, wenn es darum geht, jemanden reinzulegen oder ihm etwas zu Fleiß zu tun.
Vieles habe ich selbst gesehen, selbst fotografiert oder gefilmt. Am 10.5.2019 um 00.20 Uhr zum Beispiel, war ich am Terminal weil mich ein Hilferuf der ÖBB Security erreichte, ich holte unser Not Paket und fuhr dann ins Terminal, um direkt und ohne Umwege zu helfen. Damals fuhr gerade der Waschwagen eines Dienstleisters des Magistrats Linz durch das alte Busterminal und richtete mit Absicht seine Wasserdüsen nicht auf den Asphalt, den er reinigen sollte, sondern wie im Bild ersichtlich, direkt auf die Obdachlosen im Terminal, sodass alle nass wurden und teilweise durch den Wasserdruck des Waschwagens von den Bänken gespült wurden. Ich bin dem LKW nachgelaufen und wollte mit dem Fahrer reden, der aber sperrte seinen LKW zu, zeigte mir den Stinkefinger und lachte dreckig aus seinem Führerhaus und machte so weiter.
Die öffentlichen Ausreden in den folgenden Tagen von Magistrat, dem Dienstleister selbst und so manchem überbezahlten Schreibtischtäter aus dem größten Linzer Obdachlosenverein in der Presse war nicht nur verstörend, sondern einfach nur menschenverachtend. Alle noch so dummen Phrasen, Floskeln und Ausreden musste ich mir damals anhören und gefallen lassen, weil ich diese Geschehnisse und diese abscheuliche Vorgehensweise öffentlich machte. Sie erklärten damals, sie würden künftig bei jeder nächtlichen Reinigung des Terminals dabei sein, damit so etwas nicht mehr passieren kann. Ja, Pfeifendeckel, es war wie so vieles aus deren Mund einfach nur eine billige Floskel, war nie ernst gemeint.
Später, im Jahr 2021, im Winter, war ich, damals noch alleine, abends auf Linz-Tour. Meine Tour begann immer im Schillerpark, bis heute, aber damals beobachtete ich 5 Jugendliche fremder Herkunft, die zum Teil ein offenes Messer in der Hand hatten und direkt neben einem Obdachlosen standen, der in einem Schlafsack auf einer Bank lag. Ein Jugendlicher rempelte daraufhin den Obdachlosen von der Bank runter, die ganze Gruppe feuerte sich daraufhin an mit für mich unverständlichen arabischem Geschrei, der Obdachlose bekam Angst und begann wegzulaufen, er hatte Probleme aus dem Schlafsack zu kommen, er ließ seine Schuhe stehen und schlüpfte auch nicht in seine Hose, er rannte in Socken, Badehose und Pulli vor den Jugendlichen weg, entlang der Fußgängerzone in Linz, entlang der Landstraße. Links und rechts waren viele Passanten unterwegs und gafften, aber niemand ergriff ein Wort oder half mir, die Jugendlichen von ihrem Vorhaben, den Obdachlosen mit einem offenen Messer durch Linz zu jagen, abzuhalten. Als ich damals die Jugendlichen einholte und zwei von denen entwaffnete, stand ich plötzlich den anderen 3 offenen Messern gegenüber.
Gottseidank war meine Wut zu diesem Zeitpunkt schon so groß, so dass ich einfach nur nacheinander die Jugendlichen schnell mit ausreichend Ohrfeigen versorgte, dass sie dann auch zeitnah geschlossen vor mir wegliefen. Ich wusste in dem Moment nicht mehr, wie ich mich und den Obdachlosen vor dieser asozialen Meute schützen kann, heute glaube ich fest, es hätte auch kein anderes Mittel geholfen, als Gewalt, obwohl ich ein absoluter Gegner von Gewalt bin (Gewalt beginnt dort, wo der Verstand aufhört). Von den Passanten, die das alles aus der Nähe detailliert betrachteten war nichts zu sehen oder zu hören, nur Schweigen und Kopfschütteln. DAS, liebe Leute, ist bis heute geblieben, wegschauen, die Straßenseite wechseln und ahnungslos auf die Obdachlosen zu schimpfen: „Die sind eh alle selber Schuld“.
NEIN, sind sie nicht! Es geht schneller als man glaubt, findet man sich ebenfalls in den Reihen wohnungs- oder obdachloser oder armer Menschen. Und, Obdachlose sind auch nicht mit „Gsindl“ zu titulieren, wie der Volksmund immer lauthals schreit, liebe Leute, das sind unsere MITMENSCHEN und ganz sicher kein „Gsindl“, Respekt und Wertschätzung sind unsere Ansätze und auch die Grundbedingungen des Lebens, um durch den Alltag zu kommen, und bestimmt nicht so eine Schimpftirade weit unter der Gürtellinie.
Ein andermal aber, und auch das passiert, fuhren wir zu dritt die Linz-Tour, an einem Herbstabend 2022, wir fuhren nach Ebelsberg, dort hatten Christian und Thomas, 2 Brüder, ihre Zelte aufgeschlagen. Christian wurde just an diesem Tag damals erst aus der Haft entlassen und hatte viel Wodka konsumiert, sein Bruder Thomas ebenfalls. Als wir uns damals mit Lebensmittel, Gas-Kartuschen, warmen Decken und warmen Jacken den Zelten näherten, sprang zuerst Christian aus seinem Zelt und dann auch gleich Thomas, Christian hatte ein offenes Messer in der Hand und Thomas eine abgeschlagene, scharfkantige Wodkaflasche, und beide gingen auf uns los. Mit dabei damals Stefan, der mir in diesem Augenblick rief: „Walter, Messer von hinten“, vermutlich würde ich sonst heute nicht mehr leben. Edith war damals ebenfalls mit dabei bei diesem Vorfall, die aber vorher schon zum Bus lief. Das war es dann für uns, bei den beiden Brüdern, die beide auf Lebenszeit von unseren Aktionen, aufgrund dieses Vorfalls, ausgeschlossen wurden. Bis heute keine Entschuldigung oder etwas ähnliches, nur dumme Aussagen, die alle erfunden sind.
Wir als Verein müssen uns aber in erster Linie auf die positiven Seiten und all die guten Dinge konzentrieren, die uns passieren. Ich war immer, bis vor etwa 2-3 Jahre ein Zweckoptimist, für mich war das Glas immer halb voll und niemals halb leer. Die Geschehnisse aber der letzten Jahre und die ständige, hoffnungslose Überlastung, trieben mich in den Pessimismus. Auch so manche Aussage von Linzer Politikern lassen mich an deren Menschlichkeit und Integrität stark zweifeln. Der eine stellt am Terminal ein Dixie-Klo auf und lässt es 1 Woche später wieder abbauen, der andere stellt sich hin und macht Gabi, die 8 Jahre am Terminal war, als Schuldige hin, für alle Verunreinigungen und alle Dummheiten, die andere verbrochen haben.
Luger und Prammer als ehem. bzw. als regierender Bürgermeister von Linz, unterscheiden sich nicht in ihrer Vorgehensweise, aber auch nicht in ihrer grenzenlosen Ignoranz. Während Luger immer von 30-40 Obdachlose daher faselte, die Linz lt. seiner Aussage „wirklich“ habe, wird sich Prammer nicht wesentlich anders ausdrücken, denn, gäbe man die wahre Zahl der Obdachlosen in Linz bekannt, würden die 59 Betten in der Notschlafstelle, die auch noch 5,- pro Nacht kosten, bei Weitem nicht ausreichen und man käme eventuell in Zugzwang, eine zweite Notschlafstelle finanzieren zu müssen, und das hat in Linz niemand vor, von den Politbonzen. DAS, liebe Leute ist auch Teil der Wahrheit, die in Linz gerne verdreht dargestellt wird!
Vieles läuft falsch, im System, in der Gesellschaft, der soziale Zusammenhalt ist von der Politik absichtlich aufs Spiel gesetzt worden und die Gesellschaft ließ es zu, dass man an jenen Reglern manipuliert, die nur ein Ziel hatten, die Gesellschaft zu spalten! Bis tief in Freundeskreise, in Familienkreise, in Kollegenschaft griff die Politik während Corona ein, und hat bis heute keinen Finger dahingehend gerührt, die Spaltung rückgängig zu machen. Auch daran erkennt man die Typen, die sich bis heute „Politiker“ schimpfen.
Ich könnte hier noch viele, viele Zeilen und Seiten schreiben und erzählen, von dem was ich selbst gesehen und erlebt habe gegenüber Obdachlosen, und da sind abgrundtiefe Respektlosigkeiten mit dabei, auf die der eine oder andere Politiker noch stolz ist heute. Egal, ich möchte dem Negativen nicht mehr so viel Kraft und Gewicht schenken, ich möchte wieder mehr Dankbarkeit an den Tag legen, für all die Hilfe und Unterstützung, die Ihr uns schenkt, denn das ist maßgebend, und nicht was irgendein abgesetzter und angeklagter Ex-Bürgermeister daher faselt.
Mein offener Brief vor 14 Tagen schlug große Wellen und wir hatten bisher ein großes Echo, auf unsere Veröffentlichung. 12 neue Mitglieder haben wir in den letzten Wochen als Verstärkung dazubekommen, tolle und großartige Menschen, die hoffentlich recht lange bei uns bleiben und unseren Verein wesentlich bereichern werden.
Unsere neuen Mitglieder sind nur menschlich eine große Bereicherung für uns, sondern auch logistisch und durch die große tatkräftige Unterstützung haben sich unsere Probleme aus den letzten Monaten mehr oder weniger aufgelöst. Wir haben zurzeit genug Helferleins am Donnerstag und auch am Samstag zur Spendenannahme sind jetzt immer genug Mitglieder anwesend, damit wir auch künftig das große Pensum schaffen.
Eines aber muss ich noch erwähnen, da ich heute zur Polizei zitiert wurde. Mir wurde zur Last gelegt: „Ich hätte letzte Woche am Verteil-Donnerstag jemanden zusammengeschlagen und ich hätte ihm über € 1000,- geraubt“, so der Vorwurf und die Anzeige. Heute Einvernahme und die Polizistin sagte gleich: „Herr Kreische, hätten wir das alles so geglaubt, hätten wir Sie gestern abgeholt und Sie wären sofort in U-Haft gekommen“. Ich kenne den „Herrn“ weder vom Namen noch vom Aussehen, er war auch ganz sicher noch nie Gast bei einem unserer Verteil-Donnerstage. Warum aber macht jemand so etwas, warum behauptet jemand so einen Bullshit, der sofort aufgeklärt werden konnte, da es jede Woche genug Zeugen gibt, die bestätigen können, dass so etwas ganz sicher nicht passiert ist. Aber ich glaube, dass es hier eher um „anpatzen“ geht, und um die „Hoffnung“ dass vom „anpatzen“ ein wenig übrig bleiben wird. Solche Lügen werden sich nie auszahlen, die Wahrheit wird immer heraus kommen. Aber es ist schon echt Wahnsinn, was sich manche Menschen ausdenken, ich glaube ja eher dass dieser Mensch von jemanden angestachelt wurde, zu der Anzeige, aber was solls. Ihr seht, liebe Leute, mit was ich mich in meiner Freizeit so umherschlagen muss, menschlich mehr als fragwürdig.
Unser Verteil-Donnerstag beginnt jede Woche wieder am Morgen mit Einkauf beim Hofer, von Obst und Gemüse, damit unsere Schützlinge auch ein paar Vitamine bekommen. Heute sind Rene, Hilde, Anni, Verena, Rena und Andrea mit dabei am Vormittag, worüber ich mehr als glücklich bin, da mir heute 2 Mitglieder abgesagt haben und Michaela hat sich verletzt, ergo fehlen uns heute 3 Mitglieder, die wir aber schnell wieder besetzen können, gottseidank.
Man sieht das unsere Neuen schnell in all die Vorbereitungen finden, jedes Mal wird es noch besser und macht dann auch umso mehr Spaß. Die Zusammenarbeit macht Spaß und bereichert das Miteinander ungemein. Zum Mittagstisch kochte unsere Anni ein schmackhaftes Erdäpfelgulasch mit Gurkensalat, einfach köstlich. Die prall gefüllten Lebensmittelboxen sind schon eingeladen in den Bus, die mobilen Kühl- und Tiefkühlboxen werden erst kurz vor der Abfahrt nach Linz eingeladen, die Akkus müssen bis abends durchhalten.
13.45 Uhr, Sonja II fährt mit mir im Bus mit, Mika fährt mit Rene nach Linz. In Linz stoßen noch Brigitta, Sonja I, Harald und Daniela zu uns, die uns heute ebenfalls tatkräftig unterstützen werden.
Angekommen in Linz, positionieren wir den Anhänger und räumen die Boxen aus dem Bus, sie werden gleich in die Regale im Büro geräumt, damit nichts länger herumsteht. Dann kommt Stefan, der den Verein „Start“ hat und dort viele junge Menschen als Mitglieder hat. Der Verein „Start“ vergibt Stipendien an diese Menschen, im gleichen Atemzug müssen sich aber diese Menschen sozial engagieren, und das möchten heute 3 junge Frauen machen. Nur, sie sind viel zu früh hier, da wir erst in gut 1 Stunde beginnen mit der Ausgabe, Stefan und die jungen Frauen werden sich den Verteil-Donnerstag ein andermal anschauen, da sie heute noch Termine haben. Ich bin gespannt, was aus dieser Kooperation entstehen wird.
Die Regale im Büro sind vollgeräumt, wir starten Punkt 16 Uhr mit der Ausgabe und es warten etwa 40 Personen, dass wir mit der Ausgabe beginnen. Es ist heute eine große Unruhe in der Warteschlange, nicht zuletzt deshalb weil ich gerade durch die Warteschlange gegangen bin und einigen illegalen Polen erklärt habe, dass sie ohne Dokumente, ohne E-Card und ohne Einkommensnachweise bei uns nichts bekommen werden. Dass sie zur Armutsmigration der Caritas gehen müssen. Das aber löst großen Unmut bei den Menschen aus, aber bei uns gilt gleiches Recht und gleiche Pflichten für alle, ALLE müssen die Dokumente vorweisen, einen gültigen Einkommensnachweis und eine gültige E-Card vorweisen. Erst dann bekommen diese Menschen auch Spenden von uns.
Ein hoch aggressiver Pole, der illegal bei uns ist und hohes Gewaltpotential hat will mir Angst machen, er fordert eine neue Winterjacke, neue Schuhe, Pullover und vieles andere, ich weise ihn zurecht und erkläre ihm, dass er mit seinen Drohungen besser gehen soll, ich sage ihm deutlich dass er mit seinen Aussagen gut aufpassen sollte, da sonst sein polnischer „Freund“, der heute alle mitschleppte hierher, auch nichts mehr bekommt. Der „Freund“ hat auf einmal 3 große Taschen voll Lebensmittel, die er alleine niemals essen könnte. Ich erkläre ihm, dass er niemanden mit unseren Spenden zu verköstigen hat, der illegal hier und nicht registriert ist und somit keine Spenden bekommt. Dieser „Freund“ hat nun 1 Monat Nachdenkzeit, weil es nicht sein kann, dass man unsere Regeln auf diese Weise ignoriert und mit den Füßen tritt und uns so offensichtlich für dumm verkauft.
Der Pole, der derart aggressiv ist, gibt nicht auf und wollte mich gerade anspucken, was er dann im letzten Moment doch sein ließ. Die Unruhe in der Warteschlange steigt im Nu, weil die Polen alle aufhetzen, warum ich nochmal nach hinten gehe und ihnen zu erklären versuche, dass ihr Verhalten Konsequenzen hat. Die junge „Lady“ aus der polnischen Runde schreit herum, was ich nicht möchte. Ich mache ihr klar dass wir hier zu Gast bei der ÖBB sind und uns ruhig zu verhalten haben, was ihr nur den Stinkefinger entlockt. Sie darf unseren Platz verlassen, sofort!
Einige unserer Schützlinge, aufgehetzt von den Polen, versuchen ebenfalls, uns neue Schuhe und warme Winterjacken herauszuquetschen. Kleidung händigen wir erst aus, wenn ein gültiger Einkommensnachweis vorliegt, vorher nicht, und außerdem sind wir nicht 2. oder 3. Ausstatter, hat jemand intakte Schuhe, geben wir keine neuen aus, erst wenn diese Schuhe kaputt sind, bekommt er/sie ein neues Paar, das Gleiche bei den Winterjacken. Wer eine warme Jacke hat, bekommt ebenfalls erst eine neue, wenn diese Jacke kaputt ist. Wir sind kein Geschäft und keine Boutique, wir sind kein zweit- oder dritt-Ausstatter wir sind ein Notprogramm, das dann greift wenn jemand wirklich Hilfe braucht, und uns nicht auszunutzen versucht. Alle bekommen Hilfe, aber nicht auf diese Art.
Unsere Einkaufs Trolleys sind ebenfalls ein geliebtes Widget, dass sich einige, die es wirklich nicht brauchen, ergattern wollen. Wir aber kennen unsere Pappenheimer und wissen schon, wie die Meisten ticken.
Sonja I steht bei mir und teilt Zigaretten aus und bekommt die Diskussionen mit den Polen immer wieder, hautnah mit und schüttelt nur mehr den Kopf über so viel Frechheit. E. ist auch heute wieder da, letzte Woche hat sie noch viele Dinge für ihre Familie eingepackt, ich stelle ihr heute die Rute ins Fenster, macht sie das Gleiche wie letzte Woche heute nochmal, hat auch sie eine Nachdenkzeit.
Am Ende des heutigen Tages werden wir 135 Menschen mit dem Nötigsten versorgt haben, Wahnsinn, wir haben noch nicht einmal Monatsmitte und schon sind 135 Menschen bei uns, die nicht mehr wissen wo sie Lebensmittel bekommen. Bei so vielen Menschen in der Warteschlange ist es wichtig, dass sich alle ruhig in die Schlange stellen, und alles laute verstärkt sich ungemein, wenn jemand beginnt laut zu werden. Deshalb bin ich bemüht, die Unruhestifter aus der Warteschlange zu bekommen.
Ab und zu schaue ich bei unseren Neuen vorbei und erkundige mich, ob eh alles OK ist? Harald und Rene sind im Büro, geben dort von den Regalen aus, Mika ist hinten bei der Hygiene und fühlt sich neben unserer Brigitte pudelwohl und bringt die ganze Abteilung auf Vordermann, räumt alles um und lächelt immerzu den Stress weg, eine Frohnatur, wie sie tief im Herzen einfach gut tut.
Draußen ist es ungemütlich bei +2° und bereits Dunkelheit, ich sitze vorne bei der Anmeldung mit dem Laptop, sehe nicht mehr viel, aber Sonja ist mir behilflich, Dinge zu erspähen. Paul bei den mobilen Kühlboxen geht es ebenfalls gut, und Anni im Anhänger bei der Kleidung sind alarmiert, dass wir heute viele Gäste haben, die sich einiges erschleichen wollen, doch wir beugen vor.
Auch Frau B. ist heute wieder da, sie hatte 3 Monate Nachdenkzeit, da sie in einem günstigen Augenblick aus dem Anhänger, einen Rucksack stehlen wollte, und das geht gar nicht. „Es tut immer noch im Herzen weh“ sagt sie mir, dass sie eine Nachdenkzeit hatte. Tja, es muss aber für so ein Verhalten auch direkte Konsequenzen haben, denn anders lernen es unsere Schützlinge leider nicht.
17.45 Uhr, die Warteschlange ist abgearbeitet, 1 Nachzügler kommt noch, der 135. Gast heute, ich dränge ihn zur Eile, da uns allen friert und wir langsam die leeren Boxen in den Bus räumen wollen. Er hört mein „Gebet“ und beeilt sich ungemein, wir beginnen heute 5 Minuten früher, zusammenzuräumen. Der Tag ist auch schon lange genug heute und von dieser Kälte ist man spätestens nach 30 Minuten durchgezogen, dass es keine warme Pore mehr gibt.
Im Nu ist der Bus eingeräumt, zusammengekehrt, alles was hier bleibt ins Büro geräumt, was wieder befüllt werden muss, in den Bus. In Linz laden wir ebenfalls im Einzugstempo alles aus und lagern alles Übergebliebene wieder ein. Danach setzen wir uns noch eine halbe Stunde zusammen und erzählen uns, wer wie den heutigen Verteil-Donnerstag sah und welche Eindrücke jede/n begleiten. Diese Gespräche sind immer wichtig, für uns als Team, hier werden Details besprochen, die neue Mitglieder nicht einordnen können, warum wir sie machen. Es werden alle Details erklärt und alle Fragen beantwortet.
So endete der Verteil-Donnerstag um 20 Uhr im Lager, und für mich um 22.30 Uhr daheim am PC bei den Reporten, die ich machen muss.
Ich aber sitze heute, Samstag, seit 16.30 Uhr bei diesem Posting und jetzt ist es 23.20 Uhr, habe heute oftmals umformulieren und ausbessern müssen, deshalb hat es länger gedauert.
Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit und eure Loyalität, für eure Unterstützung und für Euer Herz, das für unseren Verein schlägt. DANKE dafür!
Gott segne euch!
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