Eine müde, nächtliche Linz-Tour!
Update Linz Tour vom 10.4.2021: Nach einem langen Lagertag, wir hatten ja Spendenannahme im Lager, war es dann um 18 Uhr zuerst soweit, dass wir die Spenden der jungen SPÖ Linz-Land am Parkplatz der Metro umladen mussten, bevor wir loslegen konnten.
Zuerst wie immer, ab nach Ebelsberg zu Thomas, Christian und Dominic, wir hatten haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel, Batterien, Isomatten u.a. mit dabei. Den Dreien geht es halbwegs gut und Dominic ist, seit er seine Tabletten wieder bekommt, wie ausgewechselt. Viel ruhiger, ausgeglichener und nicht mehr so depressiv. Anschließend geht es eigentlich zu A., die mir aber suggeriert uns nicht sehen zu wollen. Bumm, na gut! Dann fahren wir gleich zum Schillerpark, heute haben wir 20° und ich fürchte dieser Hotspot wird voller Menschen sein. So ist es dann auch wirklich. Wir drehen unsere Runde und treffen Oliver und seine Freunde. Sie kommen mit zum Bus und brauchen Nächtigungsjetons, haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel, neue Unterwäsche und neue Socken. Die Dankbarkeit ist groß, sehr groß, bei allen.Nach dem Schillerpark fahren wir zum Volksgarten, der auch voll ist mit Menschen. Wir drehen eine Runde und treffen den Cousin von Daniel, der uns um Lebensmittel bittet: "Wir drehen eine schnelle Runde und dort drüben steht unser Bus, kommst rüber". Wir drehen die Runde und finden ihn nicht mehr, warten ein paar Minuten, Stefan geht nochmal zurück, kommt aber alleine wieder. OK, dann halt nicht. Weiter zum Terminal. Renate und Gaby sowie Elke und der junge Mann aus Wels sind noch wach, mittlerweile ist es ja schon nach 20.30 Uhr, wir drehen auch hier noch eine Runde zu Fuß nach der Ausgabe an all unsere Schützlinge. Die nächste Station ist Gerald bzw. Franziska, unter der Autobahnbrücke. Franziska hatte sich schon hingelegt und Emma, ihr Hund bellt aus dem Fußteil des Schlafsackes hervor und freut sich mit wedelndem Schwanz, uns zu sehen. Wir nehmen uns Zeit, Franziska hat eine schwere Hautkrankheit, von einer Salbe wo sie einen Bestandteil nicht verträgt, ihr Arm schaut nicht schön aus, und diese Schwellungen und Rötungen hat sie am ganzen Körper.
Sie ist in Behandlung beim Help-Mobil und ich biete ihr an, ihre Unterwäsche und Socken zu waschen, auszukochen, da sie täglich die Unterwäsche wechseln muss. Ausnahmsweise nehme ich mich darum an. Von Franziska und Gerald fahren wir weiter zu Andy auf den Gründberg, mit dem wir heute reden müssen, Klartext reden müssen. Andy überspielt seine Situation, seine Lage mit großer Kunst, und wenn er wieder eine ruhige Phase hat, schickt er Selbstmordgedanken an Karin die sich großartig um ihn kümmert. Er ist in einer schweren Depression und kommt da auch allein nicht mehr raus, er braucht professionelle Hilfe, leider müssen wir Andy immer unter Druck setzen, damit er dann das tut, was wichtig für seine Gesundheit und seine Zukunft ist. Ich sag' ihm deutlich, dass diese Art von ihm künftig keinen Erfolg mehr haben wird, wir lassen uns nicht mehr drohen. Wir nehmen es aber auch nicht allzu ernst, nur, was wenn er seine Drohung wahr macht? Jedenfalls muss er schnellstens zu einem Arzt. Nachdem ich ihn vor die Entscheidung gestellt habe, willigt er ein kommende Woche mit Karin zu einem Arzt zu gehen. Na endlich! Er ist ein großer Schauspieler und glaubt immer noch, dass er alleine aus dieser Situation rauskommt! Niemals! Dass er am liebsten sofort arbeiten möchte, verstehe ich auch, aber wegen Corona gibt es zur Zeit halt keine Arbeitsstelle für ihn.
Zu guter Letzt geht er noch mit zum Bus und holt sich Lebensmittel, er verabschiedet sich mit Tränen in den Augen. Es ist nicht schön wenn man jemanden zu seinem Glück "zwingen" muss, aber ich glaube Andy kann das selbst nicht mehr abschätzen und einordnen. Er vergisst alles, handelt absolut fahrlässig und ist zur Zeit nicht sehr .... vertrauenswürdig. Egal, wir halten fest an ihm, wir lassen ihn nicht fallen. Von Andy geht es noch zum Pleschingersee, nachschauen ob dort jemand nächtigt heute, und anschließend fahren wir noch ins Lager, um 22.30 Uhr, um alles wieder auszuladen und all die Spenden von der jungen SPÖ, die wir zu Beginn eingeladen haben, ins Lager zu stellen. Um 22..45 Uhr ist der Samstag gelaufen, mir tun meine Füße weh, der Fersensporn meldet sich, meine Sohlen brennen und Stefan und ich sind müde, vom langen Tag. So geht wieder eine Linz-Tour zu Ende, die mich noch lange zweifeln und nachdenken lassen wird. Alles wird gut, alles! Euch allen einen schönen Sonntag und passt auf Euch auf! 🙂 ❤