Es wäre das alles nicht möglich, OHNE EUCH!

Unsere Sommerpause ging mit diesem Donnerstag zu Ende.

Die Sommerpause verursachte bei vielen unserer Schützlingen Verwirrung. Wir verteilten Zettel mit dem Datum wann wir in Linz stehen mit unserem Bus. Die meisten haben diesen Zettel binnen der ersten Tage schon verloren und wussten somit nicht mehr, an welchen Tagen wir in Linz stehen. Da auch zeitgleich einige Einrichtungen über mehrere Wochen geschlossen hatten, bin ich zwischendurch immer wieder „nachschauen“ gefahren, ob Bedarf ist an Hilfe. Diese „Sommerpause“ war für mich immens wichtig, sie war zwar keine wirkliche Sommerpause, da im Lager viel Arbeit anstand, Lager siedeln, Spenden abholen, die ganzen Kommissionierungen der letzten Spendenlieferungen (die unsere großartige Barbara übernahm) und viele andere Tätigkeiten, die mich keinen Tag in Urlaubsstimmung kommen ließen. Die Sommerpause ist aus und der Herbst steht vor der Tür, und unmittelbar an den Herbst gibt es den Startschuss, für unsere „Hauptsaison“, unsere tatkräftigste Zeit steht vor der Tür.

Ab Oktober gibt es wieder die 2 Spendenannahmetage, den Dienstag von 15-18 Uhr und die Spendenannahme an jedem Samstag von 9-12 Uhr, zusätzlich den wöchentlichen Verteil-Donnerstag, der auch einiges an Vorbereitungen abverlangt. In der kalten Jahreszeit, so ab Ende Oktober, werden wir wieder unsere Linz-Tour fahren, 2-3-Mal jede Woche von 18 Uhr bis weit nach Mitternacht fahren wir all die Hotspots ab und bringen Lebensmittel, heißen Tee und Snacks mit. Letzten Winter zeigten uns die Menschen wie wichtig dieser „Dienst“ für sie geworden ist. Vor allem wenn wieder Schlafsäcke, Isomatten, Rucksack mit Papieren und Unterlagen gestohlen wurden und die Menschen nicht mehr weiter wissen. Diese nächtliche Linz-Tour ist aber auch für uns wichtig, um unser Versprechen weiterhin zu halten, dass bei uns niemand durch den Rost fällt, dass wir jedem helfen, der Hilfe braucht. Die Linz-Tour wurde ja aus der Tatsache geboren, dass Polizei und ÖBB-Security nachts des Öfteren angerufen haben, weil neue Obdachlose ankamen oder bekannte Obdachlose nicht mehr weiter wussten. Hier hatten wir natürlich auch immer die Nächtigungsjetons der Notschlafstelle, die wir um € 4.06 kaufen und kostenlos an Obdachlose vergeben, kostenlos. In der letzten Wintersaison wurden dafür einige tausend Euros für den Ankauf der Nächtigungsjetons ausgegeben, die wir dann an die Schützlinge weitergaben. Auch diese Möglichkeit ist immens wichtig, wenn jemand die Kälte und Minusgrade nicht mehr aushält und Unterschlupf sucht, dann helfen wir mit diesen Jetons aus. Die Jetons werden nicht nur auf der Linz-Tour ausgegeben, sondern hauptsächlich am Verteil-Donnerstag. Auch künftig werden wir unser kleines, aber feines Sortiment mitbringen, wenn wir in den Nächten unterwegs sind zu den Hotspots.

Der Verteil-Donnerstag etablierte sich über weite Strecken, viele, viele Menschen verlassen sich mittlerweile auf unser Kommen, dass sie sich Lebensmittel holen können, ohne die manche nicht mehr „überleben“ (wie unsere Schützlinge selbst erzählen) würden. Hier werden wir die eingeführten Kontrollen der Einkommensnachweise und aller notwendigen Unterhalten ebenfalls weiterführen. Kontrolle ist wichtig, um die Spenden 100% richtig an die Bedürftigen auszugeben. In der Vergangenheit stellten sich ja auch andere Menschen an, um bei uns Spenden zu bekommen. Da mussten wir einen Riegel vorschieben und solche Vorgänge gnadenlos abstellen. Der Verteil-Donnerstag ist ausschließlich für die Menschen da, die anders nicht über die Runden kommen würden. Sei es mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, warmer Kleidung, neuen Schuhen, Schlafsäcke und Isomatten und vielem anderen. Unser ganzes Herzblut hängt mittlerweile an unserem Donnerstag, wichtig wäre hier, dass wir noch ehrenamtliche Mitglieder bekommen würden. Jede helfende Hand wäre wichtig für uns, nicht nur am Donnerstag, auch bei den Spendenannahmetagen und bei den Lagertätigkeiten, also wer sich angesprochen fühlt, meldet Euch bitte, vielleicht ja schon morgen Samstag, bei der Spendenannahme in unserem Lager, ich würde mich riesig freuen, wenn wir neue Helfer bekommen würden. Es erwartet Euch ein tolles Team und großartige Stimmung bei allen Tätigkeiten.

Auch haben wir uns die Frage gestellt, ob nicht vielleicht der Samstag als neuer Verteiltag besser wäre, NEIN, der Samstag wäre nicht besser, er würde vieles noch schwieriger machen, deshalb kamen wir davon gleich wieder ab. Ein Projekt im Rahmen unseres Verteil-Donnerstags steht aber noch auf der Agenda, die wir Punkt für Punkt abarbeiten. Ich kann noch nichts sagen, aber wenn wir dieses Projekt wirklich umsetzen, wäre für uns vieles leichter, nicht mehr so kalt und bei weitem nicht mehr so schwer. Ob wir dieses Projekt weiter verfolgen werden, hängt von vielen Details ab, die allesamt in der Abklärung positiv beantwortet werden müssen, da sonst alles scheitern würde, wenn nur 1 Rädchen nicht erfolgreich seine Runden drehen würde. Ich halte Euch auf dem Laufenden, wenn es wirklich spruchreif ist, werde ich Euch aufklären, um was es im Detail geht. Beim Verteil-Donnerstag wird sich immer wieder etwas ändern, wir optimieren immer wieder die Abläufe, die Ausgaben, den Workflow.

In den letzten Wochen haben wir einiges an Spenden in die verschiedenen Einrichtungen in Salzburg, Oberösterreich, Wien und Steiermark gebracht. In der Regel beliefern wir die österreichischen Obdachlosen-Einrichtungen, die Notschlafstellen, die Übergangswohnheime und Tageszentren, die Frauenhäuser und 1-2 Kinderheime so 4-5-Mal im Jahr. Die letzten Spendenlieferungen in die Einrichtungen finden immer im Dezember statt, wenn wir die ganzen Schuhschachteln von unserer weihnachtlichen Aktion zusammen haben, dann wird logistisch alles abgeklärt welche Einrichtung wie viele Lebensmittel, Hygieneartikel und Kleidung o.ä. benötigt. Unsere Logistik hinter all den Aktionen ist schon enorm, viele Details müssen beachtet werden. Damit Ihr Euch in etwa vorstellen könnt, um welche Summen es hier geht bei den verschiedenen Spendenlieferungen, hier ein paar Zahlen. Die Spendenlieferungen letzte Woche in 3 Einrichtungen nach Salzburg war die Summe aller gelieferten Spenden ca. €11.000,-. Eine Größenordnung, die uns manchmal auch nachdenklich macht, weil ja all die gelieferten Spenden wieder irgendwie zurückfinden müssen in unser Lager, um auch all den anderen Einrichtungen helfen zu können. Gesamt werden diese über 20 Spendenlieferungen die wir in den letzten Wochen schon, und auch in den nächsten Tagen noch zustellen werden, eine Summe von ca. € 30.000, - (!!!) ausmachen. Das ist so viel Geld und vor allem sind das ganz, ganz viele Lebensmittel- und Hygieneartikel, die unser Lager verlassen haben, auf direktem Wege, OHNE UMWEGE zu den bedürftigen Menschen. Wenn man nun diese Summe mit 4 bzw. 5 multipliziert (5 Spendenlieferungen pro Jahr), dann kommt hier schon ein enormer Betrag heraus. Warum diese Rechnerei? Weil wir es wichtig finden Euch zu sagen, wer wieviel Spenden in welchem Umfang bekommt. Und IMMER bekommen es die obdach- und wohnungslosen sowie die armen Menschen direkt, das haben wir EUCH versprochen und das ist für uns Gesetz, es ohne Zwischenstellen zu dem Menschen zu bringen.

All diese Spendenlieferungen, all die Verteil-Donnerstage, die Linz-Tour, all die Hilfen außerhalb dieser Aktionen, sie alle sind nur zu machen, weil IHR uns so toll unterstützt, weil IHR uns mit allem notwendigen versorgt das wir direkt weitergeben können.- Ohne Euch wäre das alles, wäre unsere ganze Aktion unmöglich. Die Finanzierung unserer Aktion wäre für uns unmöglich, da wir, wie schon des Öfteren angemerkt, ja keinen Cent an öffentliche Förderung bekommen. Wir sind rein Spendenfinanziert durch Euch, liebe Wegbegleiter und Gönner/innen. Was ihr in den letzten Jahren schon geleistet habt an Unterstützung, einfach sagenhaft! Zu all diesen Aktionen kommt ja auch noch dazu, dass wir ein Lager zu betreiben haben, das monatlich ganz viel Geld kostet. Hier sind leider in letzter Zeit ganz viele Unterstützer abgesprungen, so dass wir bei diesen Lagerkosten massive finanzielle Probleme erwarten. Ohne Lager aber wäre unsere Aktion nicht durchführbar, es wäre unmöglich auch nur irgendetwas Vernünftiges anzustreben, ohne Lager. Deshalb liebe Leute, vielleicht möchte uns ja der/die eine oder andere bei den Lagerkosten unterstützen, dafür ist es unbedingt notwendig das Unterstützungsformular auszufüllen, das ihr auf der Homepage findet oder mich einfach schreiben, dann schicke ich es Euch.

Die an uns gestellten Aufgaben werden nicht weniger, werden nicht kleiner, werden immer intensiver, immer umfangreicher, immer wichtiger. Bitte liebe Leute, unterstützt uns auch diesen Winter wieder, ohne Euch wäre das alles nicht möglich! Egal welcher Teil unserer Aktionen Euch anspricht, es wäre wichtig, wenn Ihr auch das eine oder andere Wort zur moralischen Unterstützung hättet, da wir oft an emotionalen Grenzen entlang schlittern, die uns auch manchmal den Schlaf rauben. Nicht jedes Schicksal, von dem wir erfahren, ist erträglich, ist zu verarbeiten. Manches ist unerträglich, abgrundtief verabscheuenswürdiges was mache Menschen durchleben müssen und manches ist einfach nur, glücklos. Bitte begleitet uns auch diesen kommenden Herbst und Winter 2021/2022 wieder, BITTE!

Unser Verteil-Donnerstag begann diesmal schon am Montag, als mich Dieter vom „Wirtshaus zur ew’gen Ruh“ beim Barbarafriedhof angerufen hat und mir angeboten hat, eine Grillerei für unsere Schützlinge am Donnerstag zu machen, er lädt alle ein zu einem gratis Essen vom Grill und ein Getränk. Eine großartige Geste und tolle Aktion. Vielen lieben dank Dieter.

Für den Donnerstag war schönes Wetter vorhergesagt, und im Vorfeld riefen mich einige an, ob wir auch wirklich „heute“ in Linz sind. Komisch nur dass genau die, die mich angerufen haben, dann nicht kamen. M. besuchte uns, um Turnschuhe für Meikel zu holen, der wieder wegen schwerer Krankheit im Krankenhaus liegt, wo wir auch nicht wissen, wie lange das noch gut geht. Meikel ist mir sehr ans Herz gewachsen, weil er sich noch nie im Ton vergriffen hat und auch sonst nie aufgefallen ist. Er hatte halt viel zu viel Pech in seinem noch jungen Leben. Ich wünsche ihm von ganzem Herzen nur das Beste, dass er diesen Berg schafft und wie er in letzter Zeit oft träumte, „ein neues Leben beginnen kann“. Ich wünsche es niemandem so sehr wie ihm. Die Sonne brannte vom Himmel und wir haben unsere Pavillons aufgebaut, um die Lebensmittel vor der Sonneneinstrahlung zu schützen und um auch der Sonne auszuweichen. Es kamen nicht viele gestern, aber die, die kamen waren glücklich, dass wir da waren, und sie sagten das auch deutlich. Einige alte Bekannte gehen mir seit Wochen ab, hier werde ich nachforschen, ob es Gründe dafür gibt. Alles in allem war der Donnerstag ein toller Tag mit unserem Team, da einige schon länger nicht dabei waren und gestern wieder dabei waren. Es war wirklich ein Tag voller Freude. Unser Team ist schon ein ganz besonderes, das immer da ist, wenn sie gebraucht werden. Großartig! Die Zeit verging im Flug und kaum haben wir aufgestellt war es schon wieder 18 Uhr, Zeit zum Einpacken. Heute möchten Barbara, Petra, Silvia und Dani noch die ausstehende Spendenlieferung nach Wien fertig zusammenstellen, was sie auch schafften. Auch die langjährige Leiterin des Vinzistüberls in Linz, Sr. Tarcisia, die ja ins Mutterhaus nach Wien gehen musste und dort ebenfalls Obdachlose betreut, werden wir wieder beliefern. Darauf freue ich mich besonders, weil diese Frau in 18 Jahren, die sie in Linz wirkte, sagenhaftes erreichte und so viel für die Obdachlosen in Bewegung setzte. Dafür wurde sie auch des Öfteren ausgezeichnet, eine ganz besondere Frau! Später führte es uns noch zum „Mäcki“, um den tag ausklingen zu lassen, so ein Eis zum Tagesabschluß tut schon gut und ist Balsam für die Nerven und die Seele.

Vielen, herzlichen Dank und eine tiefe Verneigung an all unsere Spender/innen für all die Hilfe und Unterstützung, an all unsere Wegbegleiter ein Vergelt’s Gott für die Loyalität und Treue, und einen Handkuss an unsere Damen aus dem Team, dass sie Woche für Woche tolle Arbeit leisten. 😊 ❤