Mit Schwung ins neue Jahr!
Wir haben wieder ein Jahr...
....hinter uns gebracht, eines das mir in schlechter Erinnerung bleiben wird. So viele hässliche Dinge, die in diesem Jahr 2023 passierten, sie trafen mich am falschen Fuß und ich hatte lange zu kämpfen, mit mir und meiner Fassung, mein Leben war mit einem Tag plötzlich nichts mehr wert, wenn es nach den Menschen geht, die ich in der Vergangenheit als „Freunde“ an meiner Seite glaubte. Ich dachte niemals, dass Menschen so abgrundtief böse sein können, wie es mir manche ehemaligen Mitglieder und „MacDonalds-Leute“ letztes Jahr deutlich zeigten. Begonnen von der Empfehlung zum Suizid, die mir ein langjähriges Mitglied aussprach, bis hin zu erfundenen Anzeigen gegen mich, die keinen Bestand hatten und niemals haben werden, weil Wahrheit anders geht und das Einzige ist, was bei Behörden zählt. Da waren Charakterlosigkeiten am laufenden Band, bitterböse Dinge, die man keinem Feind wünscht. Fast genau vor 1 Jahr ging das los und hielt über fast das ganze Jahr 2023 über an.
Ja, eine Zeit lang dachte ich wirklich darüber nach, ob Suizid eine „Lösung“ für mich wäre, was ich heute deutlich verneinen kann. Diese Option ist keine, die ich in meinem Leben umsetzen würde. Wenn man sich dauernd mit irgendwelchen Rechtfertigungen erklären muss, nur weil jemandem langweilig im Leben ist und dieser Mensch im eigenen Leben keinen Sinn mehr sieht, außer andere zu beleidigen, dann gehen manchmal Abgründe auf, menschliche Abgründe. Ich habe in viele menschliche Abgründe letztes Jahr geschaut, und NIEMAND war es wert, sich auch nur 1 Minute zu über sie ärgern. Im Leben kommt alles zurück, ganz bestimmt.
Ich bin überglücklich, dass in den letzten Monaten tolle neue Mitglieder in unseren Verein eintraten und uns künftig tatkräftigst unterstützen werden. Wir haben ein neues Team das wirklich den Namen „TEAM“ verdient, wo jede/r für den/die andere/n einspringt, und wirklich bei allen Terminen, die anstehen, in großer Anzahl mit dabei sind. Früher hatten wir über 30 Mitglieder im Verein und es kamen trotzdem Woche für Woche immer die gleichen 6-7 Helfer, alle anderen waren nicht erreichbar und hatten einfach keine Lust, z.B. bei der Spendenannahme mitzuhelfen. Wenn keine Kamera dabei war, kamen bestimmte Mitglieder erst gar nicht, um zu helfen. Das ist jetzt anders, ganz anders, das heutige Team kann man mit dem früheren gar nicht vergleichen, weil Welten dazwischen sind. Alleine vom Verständnis über das Ehrenamt haben wir jetzt Mitglieder, denen dieses Ehrenamt wirklich wichtig ist, auch ohne Kamera und 100-Mal bitten um tatkräftige Hilfe.
Wir haben großartige Menschen für unseren Verein gewonnen, wo ich auf jede/n Einzelne/n stolz bin, dass sie im Verein sind. Mit diesen Mitgliedern werden wir alles schaffen, den Verteil-Donnerstag, die Spendenlieferungen und die Spendenannahmen sowie die Linz-Tour, diese „Aktionen“ sind alle immens zeitintensiv, weil manche Aktionen am gleichen Tag stattfinden. Am Samstagvormittag z.B. Spendenannahme im Lager bis 12 Uhr, bis ich heim komme ist es 14 Uhr, und um 18 Uhr geht’s dann auf die Linz-Tour, bis Mitternacht oder noch länger. Das neue Team hat schon gute Vorschläge eingebracht, wie sie mich künftig entlasten und mir auf diese Weise helfen wollen. Ich bin guter Dinge und voller Hoffnung, dass wir alle Aufgaben 2024 bravourös meistern werden, mit diesem Team ganz sicher.
Wenn man nicht mehr um Hilfe betteln muss, weil alle Mitglieder sehen, was wichtig ist und wo die Prioritäten sitzen, dann ist das eine Riesenentlastung, über die ich wirklich mehr als überglücklich bin. Wir werden als Team noch enger zusammenwachsen, uns gegenseitig unterstützen und versuchen, uns zu ergänzen, so wie es in einem Verein sein soll, damit er funktionieren kann. Die Stimmung beim Verteil-Donnerstag und bei der Spendenannahme im Lager ist schon eine besondere, eine gute und eine respektvolle, so wie es sein muss, was in der Vergangenheit nicht immer so war.
Das Posting heute soll weder „Abrechnung“ noch sonst irgendetwas in diese Richtung sein, lediglich eine „Erklärung“ für z.B. meinen Gesundheitszustand, der es künftig nicht mehr zulässt, so viele Dinge parallel zu gestalten und zu machen. Wenn man jeden Tag weit über seine Grenzen geht, hinterlässt das unweigerlich Spuren, tiefe Spuren, in Psyche und Körper. Wenn man dann grundlos zu weinen beginnt, weil ein Nachbar zu Weihnachten mit einem Geschenk kommt, ist auch ein symptomatisches Zeichen für meinen gesamten Zustand. Am 3.2.2024 werden wir in einer Vereinssitzung entscheiden, was wir wie in Zukunft machen werden, und wie oft. Das wird für mich dahingehend ausschlaggebend sein, um zu sehen, wie ich künftig meine Kräfte einzuteilen habe, um meinen Vereinsalltag halbwegs unbeschadet zu schaffen.
Das Glas ist ab sofort wieder halbvoll, und der Optimismus, und sei es nur der Zweckoptimismus, hält wieder Einzug in meinem Leben. Viele Bilder werde ich heuer in meinem Leben wieder bunt bemalen, werde Dinge zeichnen, die keine Kraft kosten, sondern wieder Kraft und Mut in mein Leben zurückbringen. Ich werde mich künftig vor Menschen schützen, die mir jeden Tag nur viel Kraft kosten und mich nur ausnutzen. Ich glaube, ich bin an einer Stelle angekommen, wo ich zum ersten Mal in meinem Leben an mich denke, an mich und meine Gesundheit. Noch fühlt sich das sehr egoistisch an, es fühlt sich so unrichtig und unstimmig an, aber ich werde diesen Weg weitergehen, mit viel Courage und dem Glauben an mich selbst, der mir in vielen Situationen 2023 fehlte. Das Jahr 2024 kann kommen, wir werden dem Pessimismus die Stirn bieten und für unsere Schützlinge versuchen, das Beste zu erzielen.
Viele Schützlinge haben letzten Verteil-Donnerstag gefragt, ob das wirklich stimme, dass wir den Verteil-Donnerstag einstellen würden? Nein, konnten wir unsere Besucher beruhigen, wir stellen bis auf Weiteres gar nichts ein und kürzen auch nicht weiter die Spendenlieferungen. Wir haben 2023 alles auf ein verträgliches Maß gekürzt, das mussten wir aus verschiedensten Gründen machen und behalten es bis auf Weiteres so bei. Die Ängste unserer Schützlinge treibt ihnen im wahrsten Sinne des Wortes, die Tränen in die Augen. Von all den Danksagungen und Aussagen kann man Woche für Woche ableiten, wie wichtig wir mittlerweile für die Menschen geworden sind, mit dieser Verantwortung wertschätzend umzugehen ist wichtig, für unsere Schützlinge, und für uns.
Wenn auch vieles hinter unserem Rücken geredet und behauptet wird, die meisten Aussagen können wir ins Nirvana schicken und die Menschen beruhigen, was nicht immer leicht ist, wenn jemand z.B. einen Weinkrampf hat, wir versuchen aber wirklich alles, um niemandem Angst zu machen oder um unwahre Dinge zu entkräften.
Dieser Verteil-Donnerstag beginnt mit ein paar Absagen wegen Krankheit. Unsere Hilde muss das Bett hüten und Rena fährt heute eigentlich nach Graz zu ihren Kindern, vorher hilft sie uns noch bei den Vorbereitungen. Deshalb trifft es sich gut, Manfred hat gerade angerufen und gefragt, ob wir heute noch Hilfe brauchen, besser könnte der Zeitpunkt gar nicht sein, eine halbe Stunde später steht Manfred im Lager und hilft uns bei den Vorbereitungen, neben Gabi, Niki, Thommy und Karl, der heute zum ersten Mal dabei sein wird. Karl war vor Kurzem noch Spender und hat mich ein paar Tage später in Facebook angeschrieben, ob wir ab und zu Hilfe brauchen könnten, was ich zusagte. Karl schaut sich heute aus der Nähe an was wir so machen an einem Verteil-Donnerstag und ob es ihm gefällt. Vom Typ her passt Karl genau zu unserem Team, ich freue mich sehr ihn im Team begrüßen zu dürfen.
Die Vorbereitungen sind wieder gut gelaufen und wir haben alles auf Punkt und Beistrich erledigt und brechen um 14.45 Uhr auf, Richtung Linz. Karl und Thomy fahren im Transporter mit, bei Ankunft an unserem Platz ist alles mit Bussen zugestellt und wir müssen erst die Fahrer suchen, was sich als erschwert herausstellt, weil niemand weiß, wo der eine oder andere Bus-Fahrer gerade ist. Das Problem ist aber bald gelöst, ein anderer toller Bus-Chauffeur hilft uns, damit wir an unseren Platz können. Wir helfen zusammen beim Ausräumen und Aufstellen, im Nu steht alles, Tische und all die gefüllten Boxen, die wir heute aufgrund der großen Menge nur schwer auf die Tische verteilen können.
Die Warteschlange ist inzwischen auf etwa 20 Personen angewachsen und unser Max kümmert sich gleich auf eine kleine Unruhe in der Warteschlange, Max kann das perfekt, er ist hier genau am richtigen Platz, niemand kann das so wie Max. Der kalte Wind zeigt uns heute seine Krallen, es ist ungemütlich aber wichtig und notwendig. Am Ende des heutigen Verteil-Donnerstags werden wir 87 Besucher gehabt haben, 87 Menschen, die uns wieder mit jeder Silbe Dank entgegenbringen und uns immer wieder sagen, wie wichtig wir für sie sind. Heute haben wir genügend Helferleins, da sich einige nicht in unseren Team-Kalender eingetragen haben und einfach so vorbeikommen, um uns zu helfen.
Karl steht beim Gemüse und Obst und gibt dort sein Bestes, ich frage ihn ein paar Mal ob eh alles passt, er lächelt zufrieden und erfüllt und hat große Freude am Verteil-Donnerstag. Später wird er mir seinen Entschluss, zu unserem Verein beizutreten, sagen und er wirkt dabei wirklich überzeugend, wenn er noch anmerkt, dass wir einen tollen Dienst an den Menschen machen. Ich sage oft, dass manche Menschen, die sich in einer „Wohlfühlblase“ befinden, wo rundherum alles gegen schlechte oder negative Nachrichten abgeschirmt ist, sich unseren Verteil-Donnerstag anschauen sollten, damit sie wieder etwas geerdet durchs Leben gehen können. Viele Menschen bleiben lieber in dieser „Wohlfühlblase“ und wechseln lieber die Straßenseite, als dass sie sich in einem Gespräch mit einem Obdachlosen erzählen lassen, wie schnell es passieren kann, obdachlos zu werden. Dass man sich im Leben von manch Unerträglichem abschirmen lässt, verstehe ich nur bedingt, weil niemand Angst haben muss vor Obdachlosen.
Unsere Kaja ist heute nicht da, deshalb sitze ich wieder am Laptop und prüfe die Einkommensnachweise und die Ausgabe der Schlafsäcke und der neuen Kleidung. Unsere Sandra kümmert sich um die Getränke und um Speiseöl und Essig, das normalerweise ich mitmachen muss. Max kümmert sich um die Disziplin in der Warteschlange, Verena um die Süßigkeiten, Brigitte um die Hygieneartikel, Christian kümmert sich um die Tiefkühl- und Kühlwaren sowie um die ganze Kleidung, die wir heute ausgeben. Roswitha und Gabi geben das Gebäck aus, was besonders heute eine große Aufgabe ist, weil wir zu viel eingepackt haben. Die Warteschlange nimmt nicht ab, auch wenn ich gleich zu Beginn mehrere Leute in Richtung Lebensmittel schicke, hier müssen wir aufpassen, um einen Kollaps zu verhindern, weil ja alle wieder zurück zum Bus kommen, um sich dort die Kühlwaren abzuholen.
Brav legen viele ihre Einkommensnachweise vor, auch in Form eines Versicherungsdatenauszugs, wenn sie kein Einkommen haben. Für uns ist hier ersichtlich, dass weder Sozialhilfe noch Mindestsicherung ausbezahlt werden. Heute sind wieder einige mit total kaputten Schuhen unterwegs, wo vorne die ganze Sohle sich ablöst, und mancher verirrt sich mit einer Sommerjacke zu uns, dem wir eine Winterjacke von uns empfehlen. Neue Socken und neue Unterhosen werden heute ganz viele gebraucht, auch lange Unterhosen und Thermo-Leggins, es wird kälter, kommende Woche, da rüsten manche noch etwas auf an warmer Kleidung.
Der Tag ist ein guter, wie jeder Verteil-Donnerstag, wir können unseren Schützlingen wieder direkt helfen und schauen nicht weg. Unser Konzept trifft immer wieder genau die richtigen, nämlich jene die wirklich Hilfe brauchen. Von weitem grüßen uns die Bus-Chauffeure mit dem erhobenen Daumen, heißt sie finden unsere Aktion wirklich gut, viele bringen das auch immer wieder zum Ausdruck. Langsam wird es dunkel und die Warteschlange wird nicht kürzer, es wird schon 17.30 Uhr und hatten bisher keine Pause. Die Lichter gehen an und das zeichnet eine wunderschöne Stimmung in das nächtliche Dunkel. Ich gehe manchmal auf und ab und frage immer wieder nach bei unseren Helferleins, ob alles im Lot ist, was mir sehr wichtig ist. Nur so kann ich bald genug reagieren, wenn jemand aus unserem Team überfordert wäre. Es gab 2018 schon 2 Fälle, die wieder aufhören mussten, weil die Schicksale sie nicht mehr los ließen. Hier muss man die Notbremse ziehen, schnellstens.
Heute geben wir wieder über 30 Nächtigungsjetons für die Notschlafstelle aus, um den Menschen zumindest 2-3 Nächte in einem warmen Bett zu ermöglichen. Stefan bekam letzte Woche neue Schuhe, und stolz erzählt er mir, dass diese Schuhe so großartig sind, leicht, warm und stabil. Na dann, haben wir ja genau das Richtige gefunden für dich, lieber Stefan. Zu Guter Letzt sagt mir Christian noch, dass er alles mitgeschrieben hat, was er an Kleidung ausgegeben hat, um ein Befüllen der Boxen am Samstag zu erleichtern, gute Idee. Langsam haben wir die gesamte Warteschlange abgearbeitet und alle sind mit gefüllten Rucksäcken und Taschen von Dannen gezogen und sind für die kommende Woche versorgt.
Um Punkt 18 Uhr fahre ich den Laptop herunter und packe alles ein, unser Team hat schon begonnen, die Tische zusammenzuklappen und die Boxen zu türmen. Im Eilzugstempo ist alles eingepackt, Christian verzurrt alles noch sorgfältig bevor Karl und ich uns auf den Weg nach Ansfelden machen. Auf dem Weg ins Lager erzählt mir Karl, dass er beeindruckt ist und dass er unserem Verein beitreten möchte. Toll!
Unseren Spender:innen und Wegbegleiter:innen schreibe ich ein großes DANKESCHÖN ins Stammbuch, Vergelt’s Gott und ich verneige mich für die jahrelange Loyalität und Spendentreue, zutiefst.
Aus meinen Lautsprechern klingt „Liebe im Sand“, von Happy (Brunner & Brunner), es weckt Sehnsüchte und Fernweh und ich bin nach 5 Stunden und 10 Minuten Posting schreiben müde und abgekämpft, da mein Tag ja schon seit 4 Uhr früh andauert, fast 21 Stunden.
Es wird Zeit, abzuschalten, geistig und körperlich, zumindest für heute.
Danke für Eure Aufmerksamkeit und Eure moralische Unterstützung, die immer wieder einfach nur gut tut und oft spüre ich, wie wichtig sie mir geworden ist. Danke dafür und für vieles andere, was Ihr uns schenkt.
Gott segne Euch! 😊 <3