Das Glas ist (fast) immer halbvoll!

Das Glas ist (fast) immer halbvoll!
Als Zweckoptimist und ein dem Leben positiv gegenüberstehender Mensch sehe ich das Glas Wasser (fast) immer als halbvoll. Wenn es auch oft sehr schwer fällt, manchmal Dinge und Situationen fast schon zwanghaft positiv zu sehen in dieser turbulenten Welt und komischen Zeit, obliegt es meinem Wesen immer auch den Weg vorwärtszugehen und die Hoffnung zuallerletzt sterben zu lassen.
Seien es persönliche Krisen aus heiterem Himmel oder Situationen, denen man im ersten Augenblick nicht gewachsen zu sein scheint, mein Kampfgeist ist ungebrochen. Vieles musste ich mir im Leben erarbeiten, erkämpfen, nichts wurde mir in die Wiege gelegt, was ich mir erschaffte, hatte ich teilweise mit großer Entbehrung und großem Fleiß gesammelt und zusammengespart. Tugenden wie Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Demut und Fleiß sind mir in meinem Leben sehr, sehr wichtig. Unehrlich zu sein lohnte sich noch nie, einen Zickzack-Kurs im Leben zu gehen brachte früher auch nicht die erhoffte Erleichterung, darum ist mir heute immer die Wahrheit am wichtigsten.
Doch wenn sich Menschen („Freunde“ waren das wohl nie welche) aus fragwürdigen Gründen aus deinem Leben verabschieden und mit der rhetorischen Keule polarisieren, die frei erfunden ist, auf dich losgehen, versteht man oft die Welt nicht mehr. Man kennt den wahren Grund nicht, man bekommt auch die Motivation für diesen Rundumschlag nicht mitgeteilt, vielen dieser Menschen geht es lediglich ums Beschädigen, jemanden in ein Licht zu rücken, das voller Lügen und Unwahrheiten ist. Empathie geht anders!
Wir leben in einer Zeit, wo manche Menschen sogar per Facebook oder WhatsApp die Beziehung beenden, wo sich viele Menschen einfach dem Problem entziehen, indem sie den/die frühere:n Partner:in gleich, nachdem man die schlechte Nachricht übermittelte, diese:n in den sozialen Medien blockiert, um sich ja keiner Antwort stellen zu müssen.
Durch die sozialen Medien (Facebook, Twitter, Instagram etc.) wurde Kommunikation leichter, schneller, aber auch viel gefährlicher für rhetorischen Missbrauch. Bewusst falsche Meldungen (Fakenews) werden dort platziert, um andere Menschen in ein fragwürdiges Licht zu rücken, um sie absichtlich zu verletzen und nur möglichst großen persönlichen Schaden zuzufügen. In vielen Fällen werden die Urheber solcher Nachrichten gottseidank enttarnt und oft auch auf Löschung bzw. Berichtigung erfolgreich verklagt.
Wir als Verein spüren das fast täglich, dass unwahre und erfundene Dinge, teilweise unter der Gürtellinie, uns angelastet werden. Manche Menschen behaupten Dinge über uns, die bewusst lanciert werden um uns, und somit auch unseren Schützlingen massiv zu schaden.
Doch zu den Personen, die solch tiefgreifenden Unwahrheiten über uns erzählen, gehören auf der anderen Seite auch Menschen, die solche Unwahrheiten ungeprüft glauben, ohne die Behauptungen zu hinterfragen oder diese auf den Prüfstand des guten Hausverstands zu stellen. Vielen Menschen ist es schlicht zu mühsam, sich über manche Behauptung Gedanken zu machen, da ist es doch viel leichter ein „Like“ zu setzen und weiter zu scrollen. Die große Mehrheit geht halt den leichten, den einfachen Weg, denn was kümmerts mich was hier gesagt und gelogen wird, betrifft ja nicht mich.
So ist es leider möglich, Menschen teilweise durch diese perfide Vorgehensweise in den Suizid zu treiben, was ja schon oft geschah. Selbst Klassenkameraden mobben per soziale Medien Kinder/Jugendliche aus der gleichen Schule/Klasse, auch hier brauchen mittlerweile viele, viele Kinder professionelle psychologische Hilfe, um diese Situationen einordnen und verarbeiten zu können. Manche Menschen haben schlicht kein Gefühl, wenn es genug ist, überspannen den Bogen massiv und fügen anderen Menschen großen Schaden zu.
Unwahre Nachrichten/Meldungen über Menschen, Gruppen oder Vereine in die sozialen Medien zu stellen, gibt es ja meist auch noch einen zweiten Grund dies zu tun, nämlich per se sich als Urheber dieser Meldung interessant zu machen und sich in den Mittelpunkt dieser Nachricht zu stellen. Man schadet ja nicht nur einem Menschen, sondern hebt sich ja auch selbst hervor, als vermeintlicher „Aufdecker“, der erst auf den zweiten Blick enttarnt werden kann, indem man die Behauptungen in den sozialen Medien zuerst dem guten Hausverstand und anschließend dem Bauchgefühl die Behauptung zur Prüfung vorlegt, und erst hinterher entscheidet, ob man sich an der „Hetze“ beteiligt.
Nicht alles, was jemand behauptet, ist auch wahr, seid bitte wachsam und auch nicht alle realen Aussagen in einem persönlichen Gespräch sind wahr. Auch hier ist Vorsicht geboten, zu oft werden Dinge gesagt, die bewusst erfunden wurden, um jemandem zu schaden. Seid nicht leichtgläubig, hinterfragt „komische“ Aussagen auf deren Wahrheitsgehalt, dann fällt Ihr auf solche Menschen nicht hinein.
Warum ich heute dieses Thema zu einem „Thema“ mache? Weil es zunehmend unerträglich wird, welche Behauptungen über mich und meinen Verein geäußert werden, die schlicht unwahr und erfunden sind. Unsere Wegbegleiter:innen wissen, dass ich weder lüge noch Unwahrheiten verbreite und schon gar keine kriminellen Dinge anstelle, weder privat noch im Verein. Was mir aber bis vor Kurzem noch von ehemaligen Mitgliedern unterstellt wurde, was ich aber gänzlich beweisen und entkräften konnte, womit alle Verfahren eingestellt wurden. Immer wieder aber tauchen Aussagen auf, um uns und im Einzelnen mir persönlich zu schaden, daher meine Bitte, glaubt nicht alles, was so gesagt oder behauptet wird, fragt nach oder macht euch selbst ein Bild darüber, was erfunden und was wahr ist. DANKE!
Nach 2 Wochen Pause stand unser Verteil-Donnerstag wieder auf dem Plan. Die kurzen Pausen tun schon sehr gut und tragen zu einem besseren Wohlbefinden bei, worüber ich sehr glücklich bin. Meine Schulter ist gottseidank mittlerweile auch so weit wieder gut, dass ich diese auch wieder etwas belasten kann, wieder auf der Seite der schmerzenden Schulter schlafen kann, was eine große Wohltat ist. Aufpassen muss ich noch beim Heben schwerer Boxen, dass mir die Sehne nicht wieder ein Schnippchen schlägt, ich bin auf der Hut.
Für den Verteil-Donnerstag haben sich 7 Helferleins angemeldet, wobei gleich am Vormittag 2 Helfer absagen mussten. Wir sind trotzdem noch genug, um den heutigen Verteil-Donnerstag bewältigen zu können. Die Situation um unsere Helferleins die noch wirklich helfen und zupacken wollen, wird zunehmend prekärer. Tja, wenn wir nicht genug Helferleins zusammenbringen, müssen wir auch vorübergehend den Verteil-Donnerstag kürzen bzw. einstellen, was wieder die ärmsten Menschen treffen würde. Aber noch bin ich voller Hoffnung, dass wir wieder neue Mitglieder bekommen werden, die uns tatkräftigst unterstützen werden.
Heute beim Verteilen mit dabei, Kudis, der 2015 zu uns kam, perfekt deutsch spricht und mittlerweile zwei Friseursalons sein Eigen nennt. Kudi (Kudis Hairstyle Salon) wurde durch Edis (Karim Helps) auf uns aufmerksam und wollte sofort helfen. Edis brachte in den letzten Tagen schon eine schöne Spende von Kudis, heute aber packte er auf eigene Kosten wieder 60 Pakete voll mit Lebensmittel, die er und sein Freund heute selbst austeilen und die sich so selbst ein Bild unserer Aktion machen.
Zunächst aber werden alle Vorbereitungen im Lager getroffen, um am Nachmittag in Linz bestens gewappnet zu sein. Hilde, Rena und Kimi helfen heute Vormittag wieder, um alles in die richtigen Bahnen zu lenken. Heute meint es der Wettergott gut mit uns, 32° werden prognostiziert und wir hoffen sehr, dass sich der Wettergott hier um ein paar Grade verschätzt. Wichtig heute sind kalte Getränke für unsere Schützlinge und für unser Team, um kreislauftechnischen Problemen vorzubeugen. Ich war in den letzten Tagen öfters am Terminal, um nachzuschauen, ob alles gut ist. Gaby braucht einige Dinge aus der Kleiderkammer, Lenny braucht einen Gürtel usw., Maria sucht alles zusammen und drückt es mir dann in die Hand.
Die Akkus für die Kühl- bzw. Tiefkühlboxen sind geladen, das wird heute am wichtigsten sein, alles zu kühlen. Wir packen heute auch noch 2 kleine Sonnenschirme samt Ständer ein, um die Süßigkeiten vor der Sonne und vorm Schmelzen zu schützen. Vom Sortiment her sind wir gut aufgestellt und haben die wichtigsten Lebensmittel und Hygieneartikel eingepackt, Unterwäsche und Socken sind auch dabei, also kann es nach dem Mittagessen mit dem Beladen unseres Transporters losgehen, leider fällt Rudi heute aus und ich muss reinbeißen, aber mithilfe von Hilde und Maria schaffe ich das. Hier wird deutlich, wie wichtig Rudi und alle anderen Helfer für unseren Verein und unsere Aktion sind. Danke, dass ihr dann auch da seid, wenn ihr gebraucht werdet, wenngleich es immer die Gleichen 7-8 Helferleins sind, die helfen wollen und können.
Um 14 Uhr kommt noch Nicky zu uns, um uns zu vervollständigen, um uns zu unterstützen als Team. Ich bin schon sehr glücklich, dass Nicky uns so oft hilft, eine starke Frau, die echt anpackt und hilft, wo sie kann, wie auch Maria, Hilde, Rena, Brigitte, dafür bin ich wirklich dankbar. Wir überprüfen nochmal alle Utensilien, die wir in Linz brauchen, auf Vollständigkeit und Anwesenheit.
Um 15 Uhr fahren Nicky und ich mit dem Transporter los, Maria ist schon vorgefahren und Brigitte kommt erst in Linz dazu. Der Wettergott macht wirklich ernst, also Klimaanlage auf kälteste und höchste Stufe eingeschaltet, erst bei halber Strecke wirkt sie, da der Transporter derart aufgeheizt war. Ankunft in Linz und es warten schon etwa 10-12 unserer Schützlinge auf uns. Wir beginnen umgehend mit dem Ausladen und Aufbauen. Wir müssen gut aufpassen, die Lebensmittel und Hygieneartikel vor der prallen Sonne zu schützen.
In Linz trifft noch Max zu uns, der in Linz immer für Ordnung und Disziplin sorgt und somit ein ganz wichtiger Teil unseres Teams ist. Auch Peter und alle anderen sind für unser Team immens wichtig, jede:r für sich ist ein wesentlicher Bestandteil des Teams, so dass unsere Aktion auch reibungslos funktionieren kann.
Als wir alles aufgebaut haben, kommt unser „special Guest“, Kudis (Kudis Hairstyle Salon), der uns heute über die Schulter schauen möchte, mit seinem Freund an. Räumt aus seinem PKW die 60 Lebensmittelpakete aus und wir machen ein gelungenes Foto. Kudis sagt: „Ich bin schon sehr gespannt, was hier heute passieren wird“. Später wird er uns sagen, wie toll er unseren Verteil-Donnerstag findet und dass er uns auch weiterhin unterstützen wird. DANKE dafür, lieber Kudis. Im Gespräch bereiten wir Kudis noch vor, auf das was auf ihn zukommen wird, wie z.B. die jeweiligen Rationen bei der Lebensmittelausgabe und der Punkt, dass niemand von den Schützlingen sich selbst bedienen darf, sondern dass die Lebensmittel ausschließlich von uns ausgegeben werden.
Punkt 16 Uhr, unser Notebook läuft, unsere Helferleins sind auf Position, es kann losgehen. Die ersten Personen aus der Warteschlange winke ich nach der Registrierung bei mir am Notebook durch in die Linie, wo sie sich die Lebensmittel und alles andere holen können. Viele Schützlinge, die meisten sind immer wieder sehr, sehr dankbar und bringen das auch mehrfach deutlich zum Ausdruck, immer wieder diese große Dankbarkeit und die Aussagen: „Ich wüsste nicht mehr, was ich ohne euch machen würde, ich könnte ohne euch nicht überleben“. Diese Aussagen und mit teilweise Tränen in den Augen unserer Schützlinge, zieht es mir jedes Mal wieder den Hals zu, einerseits gerührt und andererseits enttäuscht, dass man Menschen wie jene, die bei uns in der Warteschlange stehen, gänzlich fallen lässt. Und darum sage ich immer wieder, es kann wirklich jede:n treffen, jede:n Einzelne:n kann es treffen, NIEMAND ist gefeit vor so einem Schicksal in Armut oder Obdachlosigkeit.
Die Warteschlange schwillt immer wieder leicht an, am Ende werden es heute am Monatsanfang, 69 Menschen sein, die heute zu uns kommen, um sich Lebensmittel zu holen. Die Dankbarkeit über die Lebensmittel, die die Menschen bekommen, ist wesentlich größer als das Tribut „Hitze“, dass sie zollen müssen. Die Warteschlange erduldet die Hitze und bekommt immer wieder von uns Getränke ausgehändigt, um nicht zu kollabieren.
Dank der Kontrolle der Einkommensnachweise haben wir immer eine Liste, wo gelistet ist wer alle Unterlagen gebracht hat und wer wegen zu hohem Einkommen eventuell gesperrt ist. Und so kommt es heute zu einem Zwischenfall mit einem Bosnier, der uns im Juni 2023 einen Einkommensnachweis über € 1700,- netto brachte, und der deshalb bei uns gesperrt wurde. Heute schimpft er betrunken umher und streitet alles ab, bis er mich dann persönlich beschimpft höre ich ihm gerne zu, aber danach ist Ruhe im Karton, ich schicke ihn weg da er bei uns zurzeit nichts bekommt, wegen zu hohem Einkommen. Der „gute“ Mann versteht das nicht und wird immer aggressiver, bis er dann doch das Weite sucht.
A., der schon viele Monate zu uns kommt und der weder versichert ist noch ein Einkommen bekommt, erzählt dass er jetzt 10 Tage im Krankenhaus war, und erst beim 2. Blick offenbart uns der Grund, warum er dort war. Am gesamten Körper schmerzhafte Schuppenflechte, die ich in dieser Ausartung noch niemals gesehen habe. Wahnsinn! A. bittet uns um einen Kapuzenpullover, weil sein Hemd schon völlig durchnässt von den vielen, vielen nässenden Wunden ist. Zum wechseln zieht er sein Hemd aus und hier wird sichtbar, was ein Mensch alles erleiden kann, der gesamte Körper übersäht mit den typischen „Wunden“ dieser Krankheit. Unsere Nicky verspricht A. eine wirksame Salbe für den nächsten Verteil-Donnerstag.
Bis zum Ende des heutigen Verteil-Donnerstags tröpfeln immer wieder einige Schützlinge ein. Um 18 Uhr beginne wir alles abzubauen und einzuladen, als wir mit dem Einladen fertig sind kommen noch 2 Nachzügler, die wir aber leider vertrösten müssen, da alles schon eingeladen und nicht mehr zugänglich ist. Nicky und Max fahren heute mit mir ins Lager, Maria und Brigitte sowie Peter fahren gleich von Linz aus andere Destinationen an, also sind wir zum Ausladen im Lager heute nur zu dritt, werden wir auch schaffen.
Auch bei der Fahrt ins Lager versuchen wir unsere aufgeheizten Körper mittels Klimaanlage abzukühlen, was erst kurz vor unserem Lager gelingt. Diese Hitze ist unerträglich geworden, nach fast 2 ½ Stunden direkter Sonneneinstrahlung. Wir sind alle geschafft und kaputt, laden alles im Schnellgang aus dem Transporter und bringen es wieder ins Lager. Anschließend setzen sich Max und ich noch im Lager zusammen und besprechen den heutigen Verteil-Donnerstag, was war gut und was war nicht so gut bzw. was müssen wir künftig besser beachten. Anschließend bringe ich Max noch nach Pasching, wo er sein Auto abholen kann.
So geht wieder ein Verteil-Donnerstag zu Ende, der auch wieder Spuren hinterlässt, die wir aber ganz sicher verarbeiten werden. In meinen Kopfhörern läuft Nana Mouskouri (Lieder, die die liebe schreibt) und ich bin einfach nur dankbar, dass wir auch diesen Verteil-Donnerstag abhalten durften, dass wir wieder 69 Menschen in Eurem Namen und mit Euren Spenden helfen durften.
Vergelt’s Gott und habt großen Dank.
Gottes Segen wünsche ich Euch, bleibt oder werdet gesund und bleibt euch treu.
Schön, dass es euch gibt! 😊 <3
- w
- w
- w
- w
- w
- w
- w