M.N., B.K. und ihre Mails zu Weihnachten!
M.N., B.K. und ihre Mails zu Weihnachten!
Verteil-Donnerstag vom 19.12.2024:
Herzlichen Dank an all unsere wunderbaren Spender*innen!
Liebe Unterstützer*innen,
in einer Welt, die manchmal von Gleichgültigkeit und Selbstbezogenheit, man könnte fast auch Egoismus sagen, geprägt ist, seid ihr ein strahlendes Beispiel für Großzügigkeit und Mitgefühl. Eure kontinuierliche Unterstützung und Loyalität sind unschätzbare Werte, die uns die Kraft und die Möglichkeit geben, unseren Weg mit der Obdachlosenhilfsaktion weiterzugehen.
Durch eure Spenden habt ihr nicht nur finanzielle Mittel bereitgestellt, sondern dadurch auch Hoffnung, Vertrauen und ein wenig „Zukunft“ geschenkt. Jede einzelne Spende, sei sie klein oder groß, hat uns geholfen, wichtige Hilfe für unsere Schützlinge zu gewährleisten und diese möglich zu machen. Ihr habt uns die Mittel an die Hand gegeben, um Herausforderungen zu meistern und Chancen zu ergreifen, die ohne eure Hilfe nicht möglich gewesen wären. Jedes einzelne Engagement, sei es klein oder groß, trägt maßgeblich dazu bei, unsere Vision zu verwirklichen und positive Veränderungen in unserem Land zu bewirken. Es ist uns eine große Ehre und Freude, euch allen unseren tief empfundenen Dank auszusprechen. Eure Spenden in den letzten Jahren haben uns nicht nur finanziell unterstützt, sondern auch immer wieder motiviert, unsere Mission mit neuer Energie und Hingabe weiterzuführen.
Euer unerschütterliches Vertrauen und eure Großzügigkeit sind das Herzstück unserer Arbeit. Ihr seid die stillen Helden, die im Hintergrund wirken und dabei immer wieder Großes vollbringen. Ohne euch wären viele unserer Erfolge nicht denkbar gewesen. Euer Vertrauen in unsere Arbeit und unsere Mission ist für uns von unschätzbarem Wert. Es ist dieses Vertrauen, das uns antreibt, stets unser Bestes zu geben und neue, positive Abschnitte zu erreichen. Wir fühlen uns geehrt, euch an unserer Seite zu wissen und gemeinsam für eine bessere Zukunft einzustehen.
Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, um euch zu versichern, dass eure Spenden direkt den Menschen zugutekommen, die sie am meisten benötigen. Gemeinsam haben wir schon viel erreicht, und dank eurer Unterstützung werden wir auch in Zukunft viel bewirken können.
Lasst uns diesen Moment nutzen, um nicht nur auf das Erreichte zurückzublicken, sondern auch in die Zukunft zu schauen. Eure Unterstützung ermöglicht es uns, weiterhin für diejenigen da zu sein, die unsere Hilfe am dringendsten benötigen. Zusammen können wir Berge versetzen und das Unmögliche möglich machen.
Wir danken euch von Herzen für eure unermüdliche Unterstützung, eure Großzügigkeit und eure Treue. Ihr seid das Herzstück unserer Gemeinschaft und wir sind unendlich dankbar für jeden einzelnen von euch. Eure Großzügigkeit inspiriert uns jeden Tag aufs Neue und gibt uns die Kraft, unsere Ziele zu verwirklichen.
Mit tiefem Dank und großer Wertschätzung.
Diese weihnachtliche Dankesbotschaft soll eure außergewöhnliche Unterstützung und Treue über all die Jahre widerspiegeln und unsere tiefe Dankbarkeit zum Ausdruck bringen. Lasst uns gemeinsam weitergehen und noch viele weitere Erfolge feiern!
Ich bekomme zurzeit ganz viele Briefe und Mails, von Menschen die obdach- oder wohnungslos wurden, von Menschen die alleine und einsam sind in dieser Adventszeit aber auch von Menschen, die wir in der Vergangenheit unterstützten und einen Teil dieser Menschen, tatsächlich aus der Obdachlosigkeit brachten.
Tara, die frühere Bankangestellte aus Kärnten, die in die Privatinsolvenz schlitterte und neben Peter beim Dom in einem öffentlichen Durchgang schlief. Tara durfte über eine Stiftung 20 Wochenstunden bei einer Firma in der Industriezeile arbeiten, und als Lohn bekam Tara nicht viel, knapp €600,-. Sie war sehr sparsam und drehte jeden Cent zweimal um, bevor sie ihn ausgab. Sie ging jeden Tag, Tag für Tag zu Fuß vom Linzer Dom in die Industriezeile, und zurück. Ein breiter Weg, aber Tara hielt durch. Als wir Tara neben Peter fanden, besorgten wir ihr ein Zimmer am Gründberg, wo sie endlich ihren Hauptwohnsitz anmelden konnte, sie konnte endlich ankommen, in einem beheizten Zimmer mit Dusche und WC. Sie konnte in einem neuen Leben ankommen, das von positiver Regelmäßigkeit und nicht von negativen Überraschungen geprägt war. Der Job in der Stiftung war auf 3 Monate begrenzt, aber Tara suchte schon eine neue Arbeit, als sie noch in der alten Firma war. Sie fand einen Ganztags-Job bei einer Firma in Linz/Wegscheid und hat die Privatinsolvenz großartig gemeistert und begann ein völlig neues Leben.
Hier ein paar Zeilen von einem Mann, dem wir 2023 aus dieser Lebenslage herausgeholfen haben.
Lieber Walter, liebes Team der Obdachlosenhilfsaktion!
Es fällt mir nicht leicht, die richtigen Worte zu finden, um meine Dankbarkeit auszudrücken. Doch es ist mir ein großes Anliegen, Euch von ganzem Herzen zu danken.
In den letzten Jahren habe ich vieles durchgemacht und oft das Gefühl gehabt, dass es keinen Ausweg mehr gibt. Doch durch Eure unermüdliche Unterstützung und tatkräftige Hilfe habe ich die Hoffnung wiedergefunden. Eure Hilfe hat mir nicht nur ein Dach über dem Kopf und warme Mahlzeiten beschert, sondern mir auch gezeigt, dass es Menschen gibt, die sich um andere kümmern und für sie da sind.
Durch Eure Spenden und Euer Engagement konnte ich die schweren Tage überstehen und neue Hoffnung schöpfen. Ihr habt mir die Möglichkeit gegeben, an mich zu glauben und einen für mich neuen Weg einzuschlagen. Jede freundliche Geste, jedes Lächeln und jede helfende Hand haben in meinem Herzen einen tiefen Eindruck hinterlassen.
Eure Unterstützung hat nicht nur mir geholfen, sondern auch vielen anderen, die sich in ähnlichen Situationen befinden. Ihr gebt uns nicht nur materielle Unterstützung, sondern auch die Hoffnung auf eine bessere Zukunft und die Kraft, weiterzukämpfen.
Ich bin zutiefst dankbar für alles, was Ihr für mich und andere in Not getan haben. Ihr seid ein Leuchtfeuer in einer oft dunklen Welt, und ich werde Eure Großzügigkeit niemals vergessen.
Vielen Dank B.K.
Auch wir können die Welt nicht retten, aber wir können in unserem Umfeld beginnen, zu helfen und die desolate Situation vieler Menschen wieder etwas lebenswerter zu machen.
Hier noch einige Zeilen einer Frau, der wir mit Kleidung und Schuhen helfen konnten.
Lieber Walter,
mit diesem Brief möchte ich dir meine tief empfundene Dankbarkeit ausdrücken. Deine Großzügigkeit hat mir mehr gegeben, als Worte beschreiben können.
Als Du mir neue Kleidung und neue Schuhe geschenkt hast, hast Du mir nicht nur materielle Dinge gegeben. Du hast mir ein Stück Würde und Hoffnung zurückgebracht. In den schweren Zeiten, die ich durchmache, ist deine Unterstützung ein Lichtblick und eine Quelle der Wärme und des Trostes.
Es sind Menschen wie Du, die zeigen, dass Mitgefühl und Menschlichkeit immer noch einen Platz in unserer Welt haben. Deine Großzügigkeit hat mir geholfen, mich wieder ein wenig mehr wie ein Mensch zu fühlen und mir den Mut gegeben, weiterhin an bessere Tage zu glauben.
Ich bin Dir unendlich dankbar für deine Freundlichkeit und deine Großzügigkeit. Du hast mir gezeigt, dass es Hoffnung gibt und dass ich nicht allein bin. Deine Hilfe hat einen großen Unterschied in meinem Leben gemacht, und ich werde deine Güte niemals vergessen.
Mit tiefem Dank und herzlichen Grüßen, M.N.
In meinen Gedanken bleiben sie alle meine, unsere Schützlinge, die wir ein Stück des Weges begleiten durften und denen wir durch EURE Unterstützung, helfen konnten. Dafür ein aufrichtiges Vergelt’s Gott und DANKE!
Dieser Verteil-Donnerstag wird, so wie jedes Jahr beim letzten Verteil-Donnerstag vor Heilig Abend, für mich der anstrengendste des ganzen Jahres. Wir haben für heute geplant, Eure Weihnachtsgeschenke an unsere Schützlinge zu verteilen, Jaqueline aus Handenberg bei Braunau sponsert uns heuer Gulasch mit Semmelknödel und selbstgemachten Pofesen sowie Gugelhupf zum Nachtisch und kommt mit ihrem Papa nach Linz, und teilt das Gulasch gemeinsam mit Schülerinnen des Stiftgymnasiums Wilhering an unsere Schützlinge aus. Im Vorfeld des heutigen Verteil-Donnerstags war einiges zu organisieren, wobei mir unsere Nici sehr geholfen hat.
Dem Verteil-Donnerstag beiwohnen werden auch heute wieder Schülerinnen des Stiftgymnasiums Wilhering, worauf ich mich sehr freue.
Am Vormittag besuchte uns Wolfgang P. aus dem Gymnasium Saalfelden, wobei uns die Schüler*innen dieser Schule schon 3 Jahre so großartig mit Lebensmittel und Hygieneartikel unterstützen. Einen ganzen Transporter voller Spenden hatte Wolfgang auch diesmal wieder dabei. Wir sagen DANKE und Vergelt’s Gott, lieber Wolfgang. Und für den Vortrag komme ich gerne nach Saalfelden, in Eure Schule.
Der Vormittag hat es heute in sich, wir bekommen Brot und Gebäck, Obst und Gemüse muss durchgeschaut und portioniert werden, Wurst muss geschnitten und neu verpackt werden, andere Tiefkühlwaren müssen wir in den mobilen Tiefkühler ordnen, damit die Ausgabe später leichter und übersichtlicher von der Hand geht. Unsere Felsen in der Brandung, unsere Hilde und unsere Anni, die beinahe täglich so einen starken „Auftritt“ hinlegen, dass mir manchmal schwindelig wird, bei deren Tempo und Arbeitskraft.
Rena und Erika kümmern sich neben Anni, die unser Gebäck aufbackt, um die Wurst, die portioniert werden muss. Nicht nur Wurst, sondern auch viele andere Lebensmittel wie Kuchen und Torten müssen neu verpackt werden, um diese ausgeben zu können. Der heutige Aufwand ist für einen Verteil-Donnerstag, ein fast nicht mehr zu bewältigender, aber auch die Verteil-Donnerstage im Rest des Jahres sind jedes Mal ein enormer Aufwand für uns, den wir abzuspulen haben.
Nachdem Wolfgang P. vom Gymnasium Saalfelden wieder gefahren ist, müssen wir nebenbei die eingetroffenen Spenden ins Lager räumen, was einen beträchtlichen Arbeitsaufwand darstellt, denn alleine schafft man diese Menge nebenbei nicht. Auch andere Spenden werden noch gebracht, obwohl wir heute eigentlich keine Spendenannahme haben. Die Zeit verrennt im Nu, und ich merke wie mein Halsweh immer stärker wird, der Husten ebenfalls, in Wirklichkeit geht es mir nicht so gut, eigentlich sollte ich ins Bett und auskurieren, aber heute unmöglich.
Zu Mittag kommt Nici, die alle Weihnachtsgeschenke, die wir mitnehmen, wieder in ihr Auto packt und nur mit der Aufgabe betreut ist, gemeinsam mit Schülerinnen die Weihnachtsgeschenke an unsere Schützlinge auszugeben.
Nici sorgt auch für den Mittagstisch, Tortelloni mit Tomatensoße. Irgendwie bin ich nicht in Essenslaune, zu viele Gedanken schwirren in meinem Kopf, was alles noch erledigt werden muss. Viele kleine Details müssen heute beachtet werden, um alles zum Gelingen zu bringen. Nach dem Mittagstisch sollten wir baldigst beginnen, den Bus einzuräumen, es wird schon 13.30 Uhr. Um diese Zeit ist der Bus meistens schon beladen, heute wegen der vielen Nebenschauplätze noch nicht.
Seit 13 Uhr ist Jaqueline mit ihrem Papa bei uns und sie warten im Auto, auf die Abfahrt. Ursprünglich war ja 14 Uhr Abfahrt geplant, nur, das geht sich heute nicht aus. Bis alles im Bus verstaut und verzurrt ist, wird es 14.30 Uhr, Doris und ich fahren gemeinsam im Bus, Christian, Anni und Erika fahren separat. Um 14.50Uhr kommen wir in Linz an und die ersten Besucher kommen schon zu unserem Platz.
Jaqueline und ihr Papa hatten wieder tolle Spenden mit im Gepäck, von Freunden und Nachbarn. Vielen, herzlichen Dank und Vergelt's Gott liebe Fam. Reschenhofer!
Jaqueline und Rudi (ihr Papa) bauen die Tische für die Gaskocher und Gulaschtöpfe auf, laden Schöpflöffel und Knödelsieb aus, Christian bringt die Gasflaschen und Extra-Tische und Bänke zum niedersitzen während dem essen, alle anderen sind mit dem Aufbau der normalen Tische, worauf die Lebensmittelboxen positioniert werden, beschäftigt. Auch hier haben wir heute mehr Lebensmittelboxen mit, als sonst.
15.30Uhr, die halbe 5. Schulklasse des Stiftgymnasiums Wilhering trifft mit Frau Professor ein, und ich widme mich ganz ihnen, wenn wir mit dem Aufbau fertig sind. Die Schülerinnen sind motiviert und freuen sich sichtlich auf den Verteil-Donnerstag. Beim Kennenlernen frage ich die Schülerinnen, was sie sich heute erwarten oder was sie glauben, was sie heute sehen und hören werden? Alle Antworten sind durchwegs treffend, einige der Schülerinnen sind im Wesen etwas schüchtern und zurückhaltend, und gerade auf diese Schülerinnen gehe dann ich näher ein und erkläre ihnen, dass es immens wichtig sein wird, dass sie es mir oder der Frau Professor sagen, wenn sie glauben überfordert zu sein. Wir müssen sofort reagieren, wenn von den Schülerinnen jemand in Emotionen fällt, wir dürfen das nicht übersehen.
Um 15.45Uhr beginnen Jaqueline und Rudi, ihr Gulasch an unsere Schützlinge auszuteilen. Wir können auch einpacken zum mitnehmen oder eben hier essen. Zu Beginn melden sich nur wenige, bis ich offensiv auf unsere Besucher zugehe und ihnen anbiete, Gulasch und Semmelknödel einzupacken. Plötzlich melden sich mehrere aus der Warteschlange, die Gulasch mitnehmen möchten.
16 Uhr, mein Halsweh und mein Husten wurden nicht besser in den letzten Stunden, und ich friere, was völlig unüblich ist bei mir.
16 Uhr, Kaja startet den Laptop und beginnt mit der Ausgabe. Nach einer kurzen aber wichtigen Ansprache unseren Schützlingen gegenüber, starten wir die Ausgabe. Leider fehlt heute unser Max, weil er selbst auf einer Weihnachtsfeier ist. Christian kümmert sich um die Ausgabe der Zigaretten, 2 Stück für jeden Raucher.
Am Mittwoch, also 1 Tag vor diesem Verteil-Donnerstag kam Stefan, seit Jahren einer unserer tollen Spender, um mir seine Einkaufsgutscheine, die er jedes Jahr von seiner Firma bekommt, zu übergeben. Nach Rücksprache mit Stefan entschied ich heuer, dass wir diese € 185,- Gutscheine Frau M. geben werden. Frau M. bekommt keinen Cent Pension, sondern lediglich einen läppischen Unterhalt von ihrem Ex-Mann, der sie auch mitversichert, sonst wäre sie nämlich nicht versichert und könnte ihre Krebskrankheit nicht behandeln lassen. Frau M. ist aufgelöst und weint ein paar Tränen und drückt meine Hand, ehe sie sich ihr Weihnachtsgeschenk holt. Es werden schöne Weihnachten werden, lächelt sie mich noch an.
Keine 5 Minuten später kommt ein mir sehr gut bekannter Bus-Chauffeur, der 2022 mein Interview in Radio O.Ö. hörte und uns seither immer wieder eine Geldspende zusteckt, so auch heute, €100,- steckt er mir in die Jackentasche, mit einem lauten Danke von ihm in Form dieses Satzes: „Dass ihr das hier macht, jedes Mal, wenn ich Euch hier sehe habe ich Gänsehaut, ihr seid großartig und ich bin begeistert von Euch“. Vielen Dank für die tolle Spende.
Die Warteschlange wächst heute richtig schnell an und es kommen immer mehr Schützlinge, die sich in die Reihe stellen. Manche stellen sich bei der Gulaschausgabe an, manche bei der Lebensmittelausgabe, heute ist geballtes Programm, und ich habe keine Zeit zum Nachdenken. Plötzlich kommt ein 18-jähriges Mädel mit 2 Freundinnen, die in den letzten Tagen in eine Notunterkunft gebracht wurde, weil es zuhause nicht mehr ging. Sie registrierte sich und holte sich dann Lebensmittel, und ein Weihnachtsgeschenk, wobei sich unsere Schülerinnen-Engerl, die die Weihnachtsgeschenke an unsere Schützlinge ausgeben, emotional in Tränen verloren, weil das Mädel ihre Schwester sein könnte. Ich bitte die Frau Professor ein Auge auf dieses Engerl zu haben, damit hier nichts passiert. Dieses 18-jährige Mädel ist überglücklich bei uns mit Lebensmittel versorgt zu werden und bedankt sich gefühlte 10-Mal.
Im Reigen der Ereignisse heute kommt schon die nächste wunderschöne Überraschung Namens Brigitte auf Nici zu und übergibt ihr 10 Einkaufsgutscheine und ein extra Kuvert mit einer Danksagung an unser Team und Bildchen. Einen ganzen Karton mit Schokolade lassen die Beiden auch noch hier zum Austeilen. Wir werden die Gutscheine guten Gewissens beim nächsten Verteil-Donnerstag ausgeben, vielen lieben Dank liebe Brigitte & Fritz, für die großartige Spende und wunderbare Geste. Habt großen Dank ihr Beide.
Die Warteschlange wird immer noch länger, Wahnsinn wo heute so viele Schützlinge herkommen, die ersten Lebensmittelboxen werden leer, manche Lebensmittel sind schon ausgegangen, Obst und Gemüse ebenso, niemand hat mit so einem Andrang heute gerechnet.
Am Ende werden es heute sagenhafte 147 Menschen sein, die sich heute bei uns Lebensmittel und ein warmes Essen sowie ein Weihnachtsgeschenk holten.
Nach Rücksprache mit den Schülerinnen ist alles O.K., sie hätten sich das alles nicht so gesittet vorgestellt, sie dachten es wäre mehr undiszipliniertes Durcheinander bei unserem Verteil-Donnerstag, was ich verneinen musste. Disziplin ist für uns sehr wichtig, wir können uns keine Eskapaden leisten, wir sind ja auch in einem öffentlichen „Fenster“. Das Weihnachtsgeschenke-Engerl von vorhin, das weinte, kommt zu mir und bedankt sich, dass sie diese Erfahrung machen durfte, sie werde nun von ihrem Vater abgeholt, deshalb verabschiedet sie sich wieder, mit Tränen in den Augen und an den Wangen, ich versuche zu trösten, was mir aber nicht gelingt.
Ein Schrei von hinten: „Walter, bitte komm‘“. Ich komme und Claudia, die im Bus steht mit ihrem Sohn Tristan, erzählt mir, dass unsere E., die seit Bestehen des Verteil-Donnerstags zu uns kommt, heute besonders emotional ist, ich solle mit ihr reden. Ich nehme E. in den Arm und versuche zu beruhigen, sie ist im Übergangswohnheim und zu Weihnachten auch alleine, sie erzählt mir, dass die Situation dort nur schwer zu ertragen ist und niemand für sie ein offenes Ohr hat. Ich lade sie ein am Heiligen Abend, wenn wir zwischen 16 und 17Uhr am Terminal sind, zu kommen, dann habe ich Zeit für sie und ich werde ein weiteres Weihnachtsgeschenk für sie dabeihaben. E. versprach mir, zu kommen, wir werden heißen Tee und viele andere Sachen dabeihaben.
Auch mir geht es heute emotional nicht gut, ich sehe heute bei vielen unserer Schützlinge Tränen, und kann es nur so deuten, dass sie wegen Weihnachten so emotional werden und zu weinen beginnen. Bei einigen macht das Weihnachtsgeschenk aus den Tränen ein Lächeln, was mir besonders gefällt.
Jaqueline und Rudi geben nach wie vor ihr sensationelles Gulasch aus, manche nehmen sich 2 oder 3 Portionen mit, in der Notschlafstelle und im B37 haben sie die Möglichkeit, es warm zu machen.
Es ist schon dunkel und die meisten der Schülerinnen haben sich verabschiedet, die Frau Professor und 3 Schülerinnen sind noch da, und ich bekomme als Resümee von der Frau Professor, dass sie es wirklich toll findet, was wir hier machen. Danke für dieses schöne Lob, es war mir eine Ehre Frau Professor.
Die Schlange reißt und reißt nicht ab, wie gesagt, 147 Menschen zu verköstigen ist kein Kindergeburtstag, das ist schon eine Aufgabe und Herausforderung, vor allem die Finanzierung der Verteil-Donnerstage wird immer schwieriger.
Mich fröstelt es immer mehr und spüre die Kälte in jeder Pore, obwohl es gar nicht so kalt ist, aber der leichte Wind macht es einfach unangenehm. Jaqueline und Rudi haben fast das ganze Gulasch ausgegeben, und sind ebenfalls beeindruckt was sie heute so gesehen haben.
Wir nähern uns der 18Uhr Marke und es stehen immer noch einige Menschen in der Warteschlange, die aber jetzt schnell abgearbeitet werden, weil es mittlerweile allen kalt ist. Unsere Boxen sind mehr als leer, Wahnsinn, so leer waren wir selten, aber kein Wunder bei 147 Meschen.
Im Eiltempo wird eingeladen und ich fahre anschließend alleine nach Ansfelden, die anderen kommen mit dem eigenen PKW ins Lager. Wenig Verkehr und eine schöne vorweihnachtliche Stimmung, obwohl ich merke, dass in mir etwas Kränkliches steckt. Im Lager schnell ausladen und alles wieder einlagern, was wir wieder mitbrachten, was so gar nicht mehr viel war, fast alle Boxen leer.
Kaum haben wir alles wieder eingelagert ruft Patrick an, wir sollen in seine Firma kommen, es gibt Schweinsbraten und Knödel. Also auf zum Lager-Nachbarn, auf einen Schweinsbraten. Ich bringe nur die Hälfte runter und spüre irgendwie die ganze Arbeit, die ich heute noch zu erledigen habe und verabschiede mich nach einer halben Stunde. Ich gehe aus der Firma und ich beginne in diesem Moment zu zittern, so arg wie ich es noch nie spürte, Schüttelfrost, aber so, dass ich beim Heimfahren kaum das Lenkrad halten konnte. Ich spürte im Sekundentakt wie alles schlechter wurde, Halsweh, Husten, Zittern bzw. Schüttelfrost, jetzt nur noch gut heimkommen.
Zu Hause angekommen muss ich noch die ganzen Vereinssachen in meine Wohnung tragen, die Hälfte verliere ich dabei auf der Straße, und beim bücken verliere ich noch das Gleichgewicht und kippe nach hinten weg. Mann oh Mann, das brauche ich jetzt auch noch! Schnellstens unter die heiße Dusche, warm anziehen und so ins Bett gehen, die Arbeit muss warten. Ich erfange nicht mehr, so dass ich am Freitag alle Spendenabholungen, die vereinbart waren, absagen musste. Ich komme den ganzen Freitag nicht aus dem Bett und werde von meinem Team und Rena mit tollen Medikamenten versorgt.
Heute, Samstag ist es ein bisschen besser aber lange nicht gut, ich darf mich jetzt nicht spielen, das könnte zum Boomerang werden.
Die letzten 7 Stunden, die ich für dieses Posting benötigte, musste ich aufteilen, in einem durchschreiben ging leider nicht.
In meinem Kopfhörer läuft gerade „Silent Night“ von Sinead O’Connor, eine der schönsten Versionen von „Silent Night“, die ich kenne. Langsam komme ich auch in Weihnachtsstimmung, weil mir heute gar nichts anderes übrig blieb, neben all den Schlafphasen die ganzen Weihnachtssendungen anzuschauen, quasi zwangsbeglückt worden.
Ich sage DANKE und VERGELT’S GOTT, für alles was ihr für uns getan und gemacht habt, für all die Unterstützungen und all die Hilfe, die ihr uns angedeihen lässt.
Ich verneige mich in Demut und Dankbarkeit, habt großen Dank für die wunderbaren Gesten und großzügigen Spenden, über all die Monate und Jahre!
Wir wünschen Euch eine gesegnete Weihnacht, eine stille, erholsame Zeit mit Euren Liebsten.
Gott segne Euch!