Positiv bleiben oder werden!
In welche Richtung...
...sich das Leben gerade wendet, kann man abschließend noch nicht sagen, jedoch ist es keine gute Richtung, die die Weltgemeinschaft eingeschlagen hat. Drohungen, Kriege, Repressalien gegen Bürger am Rande der Gesellschaft, Morde an unbequemen Menschen, Willkür an allen Ecken und Enden der Politik und Verwaltung, vieles von dem, was heute an der Tagesordnung steht, wäre vor 2 Jahren noch undenkbar gewesen. Erst die Pandemie hat die Fratze des Unverständnisses hervorgebracht. Menschen gingen gegen Nachbarn, gegen Familienmitglieder oder Freunde vor, nur weil man anderer Meinung war oder unterschiedliche Gründe hatte, sich der Impfung zu stellen oder eben nicht. Die ganze Aggressivität brach bei den Menschen durch, die sich durch die Nichtimpfung mit dem Leben bedroht fühlten. Dass es aber viele legitime Gründe gab, dass man sich nicht impfen ließ, war uneinsichtigen und verständnislosen Menschen egal, Hauptsache man konnte auf wen draufdreschen, weil er/sie nicht so reagierte, wie manche es sich „wünschten“. Hier entstanden tiefe Gräben in der Gesellschaft, in Freundschaften und in Familien, wobei ich mich täglich frage, wie diese tiefen Wunden jemals heilen können und wieder gut werden können. Manche Verletzungen aus diesen, von der Politik gewollten, Spaltungen, werden ein ganzes Leben lang anhalten und nie mehr gut werden.
Durch die Spaltung der Gesellschaft in vielen Fragen hatte die Politik leichtes Spiel, mit Menschen das zu machen, was sonst unmöglich gewesen wäre. Viele Entscheidungen und Verbote aus der Pandemie wurden ja in der Zwischenzeit von diversen Gerichten aufgehoben und rückwirkend der Politik wieder vor die Beine geworfen, um zu verbessern. Leider werden solche Urteile von der Politik oft ignoriert und nicht umgesetzt, oft nur um dem Bürger zu zeigen, „Wir lassen uns von Justitia nicht vorführen und stehen zu dem, was wir da entschieden haben“, auch wenn es grundlegend falsch war. Viele jammern, weil die Wählerbeteiligungen bei Wahlen rapide in den Keller rasselten, aber wenn Politik hämisch, unglaubwürdig, willkürlich, teilweise böse und niederträchtig wird, gehen Bürger einen eigenen Weg, ohne der Politik nochmal zuzuhören und diese respektvoll zu achten, hier trifft die Politik eher die Verachtung.
All die tiefen Wunden, die hier zwischen den Menschen absichtlich zugefügt wurden, können nicht vergessen werden, denn wo man absichtlich verletzt, kann ohne Einsicht und ohne Entschuldigung kein weiterer gemeinsamer Weg beschritten werden. Einsicht und Vergebung ja, aber dafür braucht man die zwischenmenschliche Ebene, die eine ehrliche Entschuldigung voraussetzt, und zu der sind leider auch viele Menschen nicht bereit, obwohl die Verletzung von ihnen ausging. Jeden Tag frage ich mich, wo wir landen werden als Gesellschaft, wenn hier die Uneinsichtigkeit weiter um sich greift und niemand den Anfang macht.
Vor gut 2 Jahren, am Beginn der Pandemie, war ein alter Mann vor mir an der Kassa beim Hofer, der damals schon eine Maske trug, ich belächelte diesen Mann und fand den ungewohnten Anblick, Menschen mit Maske, lächerlich und übertrieben. Die täglichen Berichte über Covid19, die vielen Erkrankungen, die vielen Todesfälle zeigten mir sehr bald auf, dass hier ICH der Irrläufer war, der anderen durch unreflektiertes Belächeln unrecht tat. Ich kenne diesen alten Mann nicht, weiß aber, dass er hier in meiner Gegend wohnt, und ich möchte mich hier öffentlich für mein Verhalten damals aufrichtig entschuldigen, mein Verhalten war unangemessen, verletzend und leichtsinnig. Vielleicht liest dieser Mann ja meine Zeilen und nimmt meine Entschuldigung an, daran wäre mir viel gelegen. Ich hoffe der Mann vergibt mir meinen Irrlauf von damals.
Nach der Pandemie ist vor der Pandemie, seit mittlerweile gut 2,5 Jahren gibt es diese Pandemie nun schon, und es ist kein Ende in Sicht, trotz großer Versprechungen aus der Politik, dass die Impfungen vor einem schweren Verlauf schützen, was auch mehr als gewagt und zweifelhaft ist. Diese absichtlichen Unwahrheiten prägten Menschen, im schweren Verlauf ihrer Krankheit und in vielen Lügen rund um den Impfzwang, der geplant war, sich aber nicht durchsetzen ließ, ohne den politischen Tod zu provozieren. Wenn Menschen um der Macht willen in die Politik gehen, sind sie wohl schnellstmöglich zu enttarnen und zu ersetzen. Machtmenschen hatten noch nie ein gutes Gespür für Mitmenschen, für Menschen am Rande der Gesellschaft, konnten auch nie wirklich gut umgehen mit Armut und Obdachlosigkeit, diese Menschen sind ja für die „Polit-Elite“ keine Wählerschicht die man erobern möchte, und schon gar nicht sind Obdachlose ein Klientel das man in seinem Wählerrepertoire haben möchte, mit obdachlose und arme Menschen kann man halt nur sehr begrenzt Werbung machen, man erntet höchstens ein höhnisches Lächeln in der eigenen Partei, wenn man für diese Menschen Aktionen setzt.
Auch ich kenne das, wenn Menschen die in diversen politischen Ämtern, verächtlich böse Kommentare auf mich loslassen, um dann vielleicht noch Trittbrettfahrer zu animieren, ebenfalls auf mich loszugehen. Das erwähne ich deshalb, weil für mich die 10. Wintersaison vor der Tür steht, und ich seit vielen Jahren, jeden Winter so 20-30 Morddrohungen, teilweise mit einem Bild meines privaten Hauseinganges, bekomme. Ausschlaggebend war vor einigen Jahren eine grüne Linzer Politikerin, die mich ungestraft in einem öffentlichen Artikel als, Zitat: „hochgradig rassistisch und extrem ausländerfeindlich“ nannte. Weil wir damals wie heute keine Spenden in Flüchtlingsheime und Asylheime bringen, deshalb gibt es diese „Trittbrettfahrer“ immer noch. Die Facebook und WhatsApp Nachrichten mit den Bildern und Drohungen liegen schon Jahre bei der Polizei, die mir immer wieder sagt, Zitat: „Fake Profile in Facebook und durch Software getäuschte Telefonnummern in WhatsApp können leider nicht verfolgt werden“. Damit lebe ich seit vielen Jahren, nur liebe Leute, solche Drohungen und Beschimpfungen machen ja etwas mit mir, obwohl ich weder ängstlich noch nervös bin, trotzdem gibt es Tage nachdem wieder solche Drohungen kamen, an denen ich mich 2-3-mal umdrehe und nachschaue, wer hinter mir geht. Diese geschmacklosen Drohungen und Beschimpfungen waren einmal Ursprung einer dummen und politischen Aussage, und sind es leider immer noch. Ich wollte nur einmal erwähnen, was so eine Aussage bewirken kann, wenn sie zielgerichtet auf einen Menschen einprasselt, der etwas macht mit dem man selbst nicht einverstanden ist. Hier sei noch angemerkt, dass wir gar keine Flüchtlingsheime und Asylheime mit Spenden versorgen DÜRFEN und auch nicht wollen, das machen ohnehin andere Einrichtungen, die dafür vom Bund bezahlt werden, und wir würden hier in die Bundesbetreuung eingreifen, was wir absolut nicht wollen und nicht dürfen. Wir haben uns eben einer armen und obdachlosen Gemeinschaft verschrieben.
Aber alles schlecht und schwarz zu sehen, war und ist nicht meine Lebensphilosophie, ich bin von Grund auf ein optimistischer Mensch, der dem Leben zugewandt ist. Wäre ich das nicht mein Leben lang gewesen, gäbe es mich schon lange nicht mehr. An dieser Stelle darf ich an eine Textpassage von Nena erinnern, die mir immer große Kraft gab und gibt:
„Wunder gescheh’n, ich hab's geseh‘n
Es gibt so vieles, was wir nicht versteh‘n
Wunder gescheh’n, ich war dabei
Wir dürfen nicht nur an das glauben was wir seh’n…“
Ich wünsche mir dass vieles sich zum Guten wendet, dass Menschen in Verantwortung endlich ihre versprochene Verantwortung wahr nehmen und auf die Menschen am Rande der Gesellschaft achten, mit Respekt und wertschätzend! Das würde ich mir von ganzem Herzen wünschen. Vielleicht geht mein Herzenswunsch ja irgendwann in Erfüllung, dass sich Menschen von Armut nicht abwenden, sondern sich im Besonderen diesen Menschen zuwenden und Hoffnung schenken, die ihnen in den letzten Jahren systematisch genommen wurden.
Im Vorfeld habe ich unserem Verteil-Donnerstag eine „Absage“ erteilt, aus verschiedenen Gründen. Diese „Absage“ war gewissermaßen ein „Beginn“ einer neuen Ära in unserem Donnerstagsgeschehen. Bis jetzt hatten wir immer damit zu kämpfen, dass wir beim Beladen unseres Transporters unbedingt zu viert sein mussten, weil vor ein paar Jahren eines unserer ca. 400kg schweren Donnerstagswagerl umkippte und damals unsere Sandra unter sich begrub. Dieser Schock von damals sitzt bis heute tief in mir, so dass ich keinerlei Abstriche zuließ, bei der Anzahl der Helfer beim Beladen dieser Wagerl. Unsere Barbara dachte vor Kurzem erst eine Möglichkeit an, die mir zuerst gar nicht gefiel. Im Zuge der Diskussionen um die Kürzungen in unserem Verein, sprachen wir auch über Kürzungen beim Verteil-Donnerstag. Und diesmal war ich aufgrund der Umstände dazu gezwungen, eine andere Lösung zu finden als die sonstige, also beluden wir unseren Transporter diesmal ohne Kühlboxen und ganz ohne unsere Wagerl. Wir stopften alles in Boxen, verringerten stark unser Spendensortiment, und ließen auch unseren Kleideranhänger daheim. Es war ein Probelauf dessen, was nun endgültig ansteht, mit all den Kürzungen am Donnerstag vor Ort zu sein. Vieles aus dem Sortiment war nicht lebensnotwendig, sondern einfach nur ein nettes Extra, das wir aber nun nicht mehr leisten können.
Mit eingeplant heute bei der Minimalaktion in Linz waren Ingrid, Brigitte und unser Max. Wir verzichteten diesmal auf die Prüfung des Einkommensnachweises, weil wir schlicht niemanden aus dem Team für den Computer zur Verfügung hatten. Und unsere Ingrid half diesmal die Lebensmittel auszugeben anstatt ihre Kleidung, Brigitte war geplant am Brottisch, und unser Max an der Getränketheke. Die Vorbereitungen waren für mich sehr schwer, da ich nicht wusste, wie es sein wird mit kleinem Sortiment und kleinem Team. Niemand wusste was auf uns zukommt. Wir wussten nicht wieviel Schützlinge kommen würden, wie sie es aufnehmen würden, wenn wir ohne Kleider-Anhänger und mit kleinem Sortiment kommen würden. Vieles war im Ungewissen, weil man zu lange altgewohntes lebt und sich auf Neues nicht gerne einlässt. In diesem Fall war die Kürzung eine echte Bereicherung, es war eine intensivere Zeit als sonst mit unseren Schützlingen. Als Ingrid und ich um 15.10 Uhr nach allen Vorbereitungen nach Linz aufbrachen, schien die Sonne und wir waren optimistisch. Bei Ankunft warteten schon etwa 15 Leute auf uns. Diesmal umgekehrte Reihgenfolge beim Ausladen, zuerst unsere Tische und anschließend erst alles andere. Also Tische aufstellen, Boxen platzieren, der leere Transporter war total ungewohnt, weil ja sonst unsere Wagerl und Kühlboxen drinnen sind. Nach dem Ausladen mussten wir noch ein paar Boxen logistisch umordnen, bis es dann passte. Diesmal hatten wir nur die lange Reihe an Tischen mit den Boxen, und alle Wartenden sahen gleich, dass heute vieles fehlt. Wir konnten aber allen erklären, warum wir dieses „Notprogramm“ auflegten und warum vieles heute fehlt, alle hatten Verständnis dafür.
Die Disziplin in der Warteschlange war außerordentlich gut, vieles ging langsamer als sonst, aber wie gesagt, um einiges intensiver, weil wir nebenbei immer auch zeit hatten, mit den Menschen zu reden. Bei den von mir eingepackten Mengen der Lebensmittel hatte ich teilweise viel zu wenig kalkuliert, die Fischdosen und die Cabanossis waren zu früh ausgegangen, diesbezüglich haben wir auch dazugelernt, dass wir einige Sachen in höherer Menge mitnehmen müssen. Diesmal werden knapp 70 Menschen versorgt, mit dieser Anzahl habe ich diesmal nicht gerechnet, aber es zeigt, dass wir auch in dieser Kalkulation besser werden müssen. Aber fürs Erste war die Einschätzung nicht so schlecht, denn die meisten Schützlinge bekamen alles, was sie brauchen. Nur unser „Prinz von Linz“, den musste ich diesmal zur Rede stellen, da er letzte Woche das Obst und Gemüse einfach in einem Lokal stehen ließ und dort nicht mehr abholte. Ich machte dem „Herrn“ klar, dass man so nicht mit unseren Lebensmitteln umgeht, worauf er mir nur dumme Antworten gab und dann flüchtete. So nicht!
Die Ausgabe heute ging großartig über die Bühne, vorne steuerte Max den Einlass zur Ausgabe, darum dauerte es diesmal geringfügig länger als sonst. Diese Premiere war mehr als gelungen, wir werden künftig nur mehr mit verringertem Sortiment nach Linz fahren, da wir dadurch ein nicht so großes Team brauchen und wir uns immens viel Zeit beim Ein- und Ausladen sparen. Wir hatten bis 17.45 Uhr immer zu tun, uns wurde nicht eine Minute langweilig. 15 Minuten bevor es zurück ins Lager ging, besuchten uns noch Petra Schramböck und ihr Mann Herwig, sie kamen mit ihren Fahrrädern, um unsere Aktion einmal vor Ort anzuschauen. Die letzten 15 Minuten unterhielten wir uns über unsere Aktion und hier erfuhren wir, dass uns Petra und ihr Mann schon lange in Facebook begleiten und beobachten. Es war eine sehr angenehme und tolle Begegnung mit den Beiden. Sie halfen uns dann noch alles einzuladen und sie wollten auch wissen, wie und wo man uns am besten unterstützen kann. Als aktives Mitglied antwortete ich, worauf Beide versprachen zu uns ins Lager zu kommen und sich unsere Aktion dort einmal aus der Nähe anzuschauen. Sie zollten uns großen Respekt und große Anerkennung ob unserer Aktion, was ausgesprochen gut tat nach dem Vorlauf zu diesem Tag heute. Vormittags noch große Zweifel, ob alles gelingt und jetzt große Zufriedenheit, dass der Tag so viele positive Überraschungen für uns hatte.
Mit gutem Gefühl und positivem Resümee fuhren Ingrid und ich zurück nach Ansfelden, ins Lager, wo wir im Nu fertig waren, mit dem Ausladen. Gegenüber dem sonstigen Prozedere eine echte Erleichterung, die wir beibehalten werden.
Eine große Erleichterung am Freitag war dann auch Peter, der wieder zu uns zurück gefunden hat nach 2 Jahren, und diesmal die Billa-Runde fuhr, um all die Spendensackerl abzuholen. Deshalb hatte ich einen freien Freitag-Vormittag, was ich seit dem Frühjahr nicht mehr hatte. Ich bitte und bete jeden einzelnen Tag zu Gott, um Unterstützung und Hilfe, um Spenden und Lebensmittel. Leider hatten wir noch nie in der Vereinsgeschichte so eine Zeit, wo wir, so wie gestern Samstag bei der Spendenannahme, KEINEN einzigen Spender begrüßen durften.
Trotzdem all unseren Spendern:innen und Gönnern:innen eine tiefe Verneigung und ein dankbares Vergelt’s Gott, dass wir diesen Verteil-Donnerstag nun schon seit 15.8.2018 machen dürfen und die Menschen so auf direktem Wege helfen dürfen. An unser Team vom Donnerstag ein großes Danke für die Loyalität und Unterstützung immer wieder.