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Authentisch und ehrlich bleiben!

19. Januar 2023
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Die Zeiten...

...werden nicht einfacher, nicht leichter, sind angespannt und in viele Familien bringen diese Zeiten, große Angst. Existenzangst! Aus guten Gründen wie sich an all den neuerlichen Preisanhebungen bei Mieten, Betriebskosten, Energiepreise usw., ablesen lässt. Unsere Schützlinge sind davon noch viel mehr betroffen, da sie ja, wenn überhaupt, nur geringe Leistungen bekommen. Z.B. Sozialhilfe ohne Wohnkostenanteil € 614,- usw., laden ein zum erbitterten Sparen und zum 2-maligen Umdrehen jeder Münze, bevor man diese ausgibt. Viele Menschen müssen mit einer „Leistung“ weit unterhalb des Existenzminimums ihr Leben bestreiten. Einkauf im Sozialmarkt, Verzicht auf viele kleine Dinge im Alltag und immer die Furcht im Nacken, dass es nicht für den ganzen Monat reichen wird. Diese Furcht zermürbt und bricht Menschen, bringt sie noch weiter an den Rand der Gesellschaft, wo schon die „Abrisskante“ wartet und der Sand unter den Schuhen bröselt.

Die meisten Menschen haben Anspruch auf Leistungen, auf Pension oder Rente, auf Sozialhilfe oder Mindestsicherung, auf Reha-Geld oder Notstandshilfe, nur, die Tücken in diesem System werfen viele Menschen unbegründet wieder hinaus, und erst wenn man dann eventuell mit fremder Hilfe (Anwalt etc.) seine Ansprüche durchsetzen möchte, kommt wieder Bewegung in den Antrag, vorher heißt es oft aus manchen Bürostuben: „Tut mir leid, sie haben keine oder nur mindere Ansprüche“. Wie das sein kann, dass Menschen in unserem reichen Land z.B. frieren müssen, weil sie sich die Heizung nicht mehr aufdrehen trauen, wie es sein kann das Menschen fremde Hilfe in Anspruch nehmen müssen, um überleben zu können, das konnte mir bisher niemand plausibel erklären. Armut und Obdachlosigkeit haben halt keine Lobby!

Obdach- oder Wohnungslose zum Beispiel, bekommen den Wohnkostenanteil einer Sozialleistung nicht ausbezahlt, oder wie kann es sein, dass besachwaltete Obdachlose z.B. nur € 50,- für eine ganze Woche ausbezahlt bekommen, wovon sie leben müssen. In Zeiten wo die Lebensmittelpreise exorbitant steigen, sich viele Menschen schon vor der nächsten Mieterhöhung, die gerade ansteht, fürchten, ist vielen Verantwortlichen scheinbar egal. Diesen, unseren Mitmenschen muss dringend geholfen werden, bevor diese Armutsspirale gänzlich eskaliert.

Diese Woche durfte ich am Dienstagabend in der Landwirtschaftsschule Andorf einen Vortrag halten, wo es um unsere Arbeit und dem Thema Armut und Leistungsansprüche ging. 25 Damen und Herren in der dortigen Abendschule nahmen unseren Vortrag zum Anlass, künftig dieses Thema sensibler und ehrlicher zu sehen. Die Erzählungen kamen direkt an, und viele ahnten nicht, dass es wirklich so schnell gehen kann, in so einer prekären Lage wieder aufzuwachen. Danke für die Möglichkeit, dass wir unseren Verein darstellen durften und Danke, für die verschiedenen Lösungsansätze, die anschließend diskutiert wurden.

Nun noch kurz ein anderes Anliegen, das mir immer wieder vereinzelt angedichtet wird. Ich bin weder depressiv noch manisch, noch bin ich von Grund auf ein negativer Mensch oder gar jemand, der nur schwarz-weiß sieht. Weil ich meine Postings so authentisch und ehrlich beschreiben möchte, wie nur möglich, um den größten Teil von EUCH auf meine Reise durch die Obdachlosenwelt mitzunehmen, deshalb beschreibe ich oft Situationen und Menschen, wie sie wirklich sind. Wenn das Schicksal zuschlägt und jemanden trifft, den es dann aus der Lebensbahn wirft, sollte man das, so man in der Obdachlosenarbeit tätig ist, auch beschreiben dürfen. Manche Menschen klagen mich an, weil ich Schicksale beschreibe, wie sie wirklich sind, und empfinden diese Beschreibung als negativ, als missmutige Laune von mir, als würde ich in der Negativität baden.

Liebe Leute, das ist ganz sicher NICHT so! Aber es ist nicht meine Aufgabe, Dinge oder Schicksale in ein sonniges Licht zur rücken, wo sie nicht hingehören und wo sie rhetorisch manipuliert niederschlagen. Das bin nicht ich, das ist auch nicht meine Aufgabe, auf das Gemüt der Leser Rücksicht zu nehmen, die sich beim lesen meiner Postings von der Negativität überrumpelt fühlen. Das Leben auf der Straße ist eben kein „Kindergeburtstag“, ist kein Honiglecken oder gar voller Spaß. Genau das Gegenteil ist der Fall, es ist ein harter Kampf, das Leben auf der Straße, ohne Obdach. Wem meine Postings zu „negativ“ sind und den Sinn meiner Postings und unserer Obdachlosenarbeit nicht so nehmen kann, empfehle ich eine andere, leichtere Lektüre.
Ich versuche in meinen Beschreibungen/Postings, so viele wie möglich von Euch auf unsere „Reise“ durch unsere gesamte Arbeit mitzunehmen, damit auch jeder weiß was da draußen mit unseren Schützlingen geschieht, mit welchen Problemen man als Obdachloser in Österreich zu kämpfen hat, DAS liebe Leute, sehe ich als meinen „Auftrag“, und nicht irgendeinen „Schönwetter-Artikel“ zu veröffentlichen, der von hinten bis vorne unehrlich wäre, das mache ich nicht!

Unser Verteil-Donnerstag diese Woche begann wieder mit den üblichen Vorbereitungen, mit all den Arbeiten am Vormittag im Lager und später dann in Linz, bei der Verteilung. Alles läuft wie immer gut, unsere Ingrid ist heute nicht dabei im Kleideranhänger, dort wird Marlene heute stehen. Bei all den Vorarbeiten zum Verteil-Donnerstag, haben wir jede Woche das gleiche Problem. Wir wissen nie wie viele Menschen zu unserem Bus kommen werden. Wir haben heute schon das letzte Drittel des Monats und deshalb glauben wir, dass wieder viele Menschen kommen werden um sich mit Lebensmittel einzudecken, für die kommende Woche.

Um 15.20 Uhr brechen wir auf nach Linz, es ist kalt und ein kalter Wind weht, der die ganze Wetterfühligkeit nochmal verstärkt und die Kälte zieht in jede Pore ein. Angekommen in Linz sind erst 3 Schützlinge da, was völlig unüblich ist, für einen 19. des Monats. Wir laden unsere Tische und Boxen aus, und es schwillt die ganze Warteschlange ziemlich schnell an, im Nu sind es 40 Menschen, die warten, bis wir beginnen mit der Ausgabe. Binnen kürzester Zeit friert auch mich heute, von innen heraus. Ich zittere, ich friere und ich bin heute schon froh, wenn ich heimfahren kann, da es mir einfach nicht gut geht.

Felix, der in einer unserer Wohnungen ist und endlich erste Erfolge in seinem Entzug erkennt, ihm muss ich heute sagen dass wir die Wohnung, in der er gerade wohnt, im Mai zurückgeben müssen, bis dahin muss er sich eine andere Wohnung oder ein Zimmer suchen, wir sind auch hier behilflich. Aber Fakt ist, wir geben alle unsere Wohnungen an die Genossenschaften wieder zurück, wir haben die große Verantwortung, die uns dadurch entstand, unterschätzt. Wir müssen einsehen dass wir diese Arbeit, diese Begleitung zu den Ämtern, in Krankenhäuser, in Krisensituationen, nicht mehr machen können, da uns schlicht das „Fachpersonal“, sprich Sozialarbeiter/Psychologen für diese 24/7 Begleitung fehlt. Felix nimmt es gelassen auf, wir helfen ihm dabei, nicht wieder auf der Straße zu landen.

Gerry und Marvin, die noch in B.‘s Wohnung sind seit Dezember, müssen auch in den nächsten 2 Wochen wieder aus dieser Wohnung gehen, da diese an die Genossenschaft zurückgegeben wird und neu vermietet wird. Ich sagte den Beiden schon damals im Dezember, meldet Euch wohnungssuchend bei den Genossenschaften, sie haben es unterschätzt und stehen nun in Kürze wieder vor einem Leben auf der Straße. Schade, weil die Beiden wirklich brav waren, die Wohnung ordentlich aufräumten, keinen Lärm machten, und sich dankbar zeigten gegenüber B., aber sie wussten, dass sie spätestens Anfang Feber raus müssen. Auch hier werde ich kommende Woche noch versuchen, bei der GWG etwas zu erreichen für die Beiden. Versprechen kann ich gar nichts.

Wir haben auch heute wieder einige Neuanmeldungen zu machen, wobei ja alle Neuen „nur“ Lebensmittel bekommen, bis sie einen Einkommensnachweis erbringen, dann bekommen sie auch Kleidung. Heute beobachte ich immer wieder, wie man auch Neue zum Anhänger schickt, was ich dann aber sofort abstelle. Denn manche haben einfach schlicht keinen Anspruch, bei uns versorgt zu werden, z.B. illegale Menschen, denen geben wir zu essen und schicken diese dann zur Caritas, die eigentlich für diese Menschen zuständig ist. Viele sagen zu uns: „Dort bekommen wir keine Lebensmittel, dort bekommen wir gar nichts“. Tja, hungrig schicken wir niemanden weg, aber ich habe auch Vorgaben aus den verschiedenen Gesetzen, dass wir illegale Menschen nicht versorgen dürfen, da würden wir uns auch strafbar machen, weil wir die Illegalität unterstützen würden. Und, wir möchten ja das Eure Spenden zu 1000% dort ankommen, wo diese dringend benötigt werden, und wenn wir dann jemandem ohne Einkommensnachweis z.B. neue Schuhe geben, die er dann weiterverkauft um an Alkohol zu kommen, ist das einfach nicht OK und nicht zu akzeptieren.

Die Schlange wird zwar kürzer, aber unsere Lebensmittelboxen werden heute genauso schnell leer wie in den letzten Wochen, wo über 100 Menschen bei uns waren. Unser heißer Tee wird gerne angenommen, unsere belegten Brote ebenfalls, und wenn unsere Schützlinge dann alles eingepackt haben, bekommen alle Raucher noch 3 Zigaretten, die wir gespendet bekamen, spätestens hier zaubern wir vielen Menschen ein zusätzliches Lächeln ins Gesicht. Wenn noch so viel „Monat“ übrig ist bei einem ziemlich leeren Portemonnaie, ist man über jede noch so kleine Geste glücklich.

Der Tag dauert merklich wieder etwas länger, die Dunkelheit bricht etwas später herein, was uns allen sehr gut tut. Heute tut es besonders gut, zu helfen, die Dankbarkeit ist riesengroß und die Bekundungen ebenfalls. Zum Schluss, als wir schon begannen, alles wieder einzuräumen, kam noch V., die jammerte dass es ihr seit 1 Woche so schlecht geht, sie habe Fieber und eine Lungenentzündung. V. ist eine sehr chaotische junge Frau, die sich den Misch-Drogen verschrieben hat. Unsere Martina erklärt sich bereit, V. mit unserem Lebensmittelpaket nach Hause zu bringen, dann den Ärztenotdienst anzurufen und sie dann eventuell ins Krankenhaus zu bringen und auch noch eine Lösung für V.‘s Hund zu suchen. Wir aber räumen alles ein und brechen auf, Richtung Lager Ansfelden. Nach dem Ausräumen und Abendessen im Lager, wird noch diskutiert am Tisch und wir werden diese Fragen später in einer Vereinssitzung aufgreifen und beantworten.

Der Tag geht langsam zu Ende und es bleibt das Gefühl, wieder geholfen zu haben. Und genau um das geht es uns in der Obdachlosenhilfsaktion, direkt und effektiv zu helfen. Jeder Tag wo geholfen wird, ist ein GUTER! Danke liebe Spender:innen und Gönner:innen, dass Ihr uns jeden Donnerstag diese direkte Verteilung ermöglicht. Vergelt’s Gott und ein demütiges DANKE für diese Geste und Eure Spenden. Gott segne Euch!

P.S.: Unsere Martina brachte V. mit viel extra Zeit ins Aufnahme-Krankenhaus, von wo V. aber mitten in der Nacht wieder heimging. Und genau deshalb, können wir diese Wohnungen, in denen wir Schützlinge vorgesehen hatten, nicht mehr weiter betreiben. Es überfordert uns maßlos zeitlich, personell, finanziell und psychisch.

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